Thiem als Alleinunterhalter? Der Tennis-Star und seine Nachfolger
Österreich darf nicht nur auf den Weltranglisten-Dritten bauen. Vor allem bei den Erste Bank Open in Wien zeigte der erst 21-jährige Jurij Rodionov auf.
Am Montag wurde mit Magnus Brunner ein neuer Verbandspräsident gekürt. Mit neuer Kraft und bislang noch nie gelungenen Gemeinsamkeiten soll Österreichs Weg im Tennissport weiter nach oben geführt werden. Sollen die Tore, die sich durch Dominic Thiems Erfolge geöffnet haben, zu weiteren Erfolge führen.
Es schaut auch hinter dem Niederösterreicher sehr gut aus. Zumindest bei den Herren, einige ÖTV-Asse sind schon in Lauerstellung, für die Zukunft darf man sich durchaus etwas erwarten.
Jurij Rodionov
Der 21-Jährige feierte Montag Abend mit einem 6:4, 7:5-Sieg über den Weltranglisten-Zwölften Denis Shapovalov seinen bislang größten Erfolg. Ein Wunder war es dennoch nicht, der Niederösterreicher galt schon im Juniorenalter als einer der weltbesten Spieler seines Alters. In der Junioren-Weltrangliste zeigte er bei Grand-Slam-Turnieren auf und war im Ranking in den Top Ten. Beachtlich war vor allem, dass er mit seinem jungen Alter enorm abgebrüht gegen den Kanadier auftrat. Als er merkte, dass sein favorisierter Gegner sehr fehleranfällig agierte, blieb Rodionov cool. „Ich wusste, wenn ich einen Topmann schlagen kann, dann passiert es heute“, sagt Rodionov.
Österreichs große Hoffnung trainiert gelegentlich in der Akademie von Wolfgang Thiem, seine wichtigsten Bezugspersonen sind aber Bruder Egor, der auch sein Manager ist, Fitnesscoach Florian Pernhaupt und sein neuer Trainer Javier Frana. Der Argentinier war selbst ein Topspieler und holte 1992 Olympia-Bronze im Doppel. Das Gesamtkonzept passt also im Haus Rodionov. Derzeit rangiert er um einen Platz um 140, die Top 100 sollten aber bald gelingen.
Dennis Novak
Der 27-jährige hat alle Anlagen für eine gute Karriere und schaffte Anfang des Jahres den Sprung in die Top 100. „Er bringt sehr gute Voraussetzungen mit“, sagt sein Ex-Trainer Günter Bresnik, „aber an der Konstanz mangelt es noch.“ In Wien vergab der Wahl-Burgenländer drei Matchbälle gegen den Südafrikaner Kevin Anderson. Vor zwei Wochen gelang ihm in Köln erstmals der Sprung in ein ATP-Viertelfinale, in Wimbledon stand er 2018 in der 3. Runde.
Sebastian Ofner
2017 stand der Steirer vor dem Durchbruch, als er in Wimbledon in der 3. Runde stand und in Kitzbühel gar im Semifinale. Seitdem punktete der mittlerweile 24-Jährige aber nur auf der Challenger-Ebene, der aufschlagstarke Ofner hielt die Versprechen insgesamt aber nicht ein.
Lukas Neumayer
Der Salzburger gilt als größtes österreichisches Talent unter den Teenagern. Kürzlich stand der 18-jährige Salzburger im Juniorenbewerb der French Open im Viertelfinale. Ein erster Fingerzeig.
Zuletzt trainierte der Schützling des Ex-Spielers Gerald Kamitz oft bei Günter Bresnik, der voll des Lobes ist. „Mir taugt der Bursche, weil er aus einem super Elternhaus kommt: Eine extrem sportliche Familie, sowohl die Eltern, Geschwister, Cousins, Tanten, etc. sind nicht nur von der physischen Seite sehr auf den Sport ausgerichtet.“ Ein Versprechen.
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