Rekordsieg für Novak Djokovic bei den French Open

TENNIS-FRA-OPEN-2023
Der Serbe besiegt Ruud in drei Sätzen und ist nach dem 23. Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier der beste Tennisspieler der Geschichte.

23! Ein Hauch von Unsterblichkeit lag  über der Anlage von  Roland Garros in der Luft. Mittendrin: Novak Djokovic, der die Arme Richtung Himmel streckte. Dort ist der 36-jährige Serbe  endgültig angekommen, er steht am Olymp, er hat sich nach dem 7:6-6:3-7:5-Finalsieg über den tapfer spielenden Norweger Casper Ruud zum dritten Mal zum French-Open-Triumphator gekürt. Und was noch bedeutender ist: Er ist mit dem 23. Major-Titel Alleinführender dieser Wertung, in die nur die Besten  aufsteigen. 

Vielleicht hat ihn die Aussicht auf den Himmel etwas gehemmt, Djokovic ging alles andere als locker in die Partie, fabrizierte viel mehr unerzwungene Fehler als Winner und lag alsbald 0:3 zurück. Allmählich stellte sich das erwartete Bild ein, die Experten behielten mit ihren Prognosen recht und Djokovic holte sich den ersten Satz mit einem souveränen Tiebreak. Spätestens da hatte der in Monte Carlo lebende Djokovic das Momentum auf seiner Seite und  war endgültig im Finale angekommen. 

Deshalb war auch die Angelegenheit im zweiten Satz schnell geklärt, Djokovic holte sich diesen nach rund einer Dreiviertelstunde 6:3. Im letzten Durchgang der 127. Ausgabe der French Open war es wieder enger – nach insgesamt 3:13 Stunden mit dem besseren Ende für den Serben. 

Alleinrekord

In den vergangenen  Jahren wechselten die Rekordhalter in der Kategorie Grand-Slam-Titel. Doch nun dürfte Novak Djokovic mit dem 23. Streich den Platz im Olymp auf Ewigkeiten reserviert haben. Roger Federer hörte mit 20 Trophäen im Gepäck auf, beim eben an der Hüfte operierten  Rafael Nadal ist es anzuzweifeln, dass er  im nächsten Jahr noch einmal ein Major holt.

Grand-Slam-Rekord für Djokovic

Und: Djokovic, der mit seinen 36 Jahren  aufgrund seines geradezu peinlich bewussten Lebensstils (z. B. glutenfreie Ernährung) der wohl noch immer fitteste Spieler im Tennis-Zirkus ist, wird sich mit der ohnehin beängstigenden Zahl 23 nicht zufrieden geben. Denn der Serbe ist nun auch Favorit in Wimbledon, wo er seinen achten Triumph feiern könnte – und er darf auch bei US Open mitspielen: In den USA hat man die Corona-Einreisebeschränkungen  jüngst aufgehoben.

Gewinnt Djokovic beide Turniere, hat er ein weiteres Lebensziel erreicht – als erster Spieler seit 1969, der  den Grand Slam (alle Majors innerhalb eines Kalenderjahres) holt. Schon 2021 war er knapp dran, verlor aber dann das Endspiel der US Open gegen den Russen  Daniil Medwedew. 

Bestmarken

Einen weiteren Rekord bricht Djokovic von Djokovic  – er geht heute in seine 388. Woche als Nummer eins der Welt. Zudem ist er der erste Spieler, der bei allen vier Grand Slams zumindest dreimal  gewonnen hat. Und eine völlig verrückte Bestmarke hatte er bereits am Freitag mit dem Halbfinal-Erfolg über den angeschlagenen Carlos  Alcaraz geholt: Djokovic stand bei allen vier Majors zumindest sieben Mal im Endspiel.  Da braucht man kein Statistiker zu sein, um festzustellen, dass er das als einziger schaffte.  
Djokovic ist wohl der Größte. Was die Sache noch beängstigender macht: Der Weg ist noch nicht zu Ende.

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