Mit Thiem und Ofner: Österreichs Davis-Cup-Team in Bestbesetzung
Österreichs Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer kann für den Länderkampf am 15./16.9. in Schwechat gegen Portugal aus dem Vollen schöpfen. Der Ex-Weltklasse-Spieler gab am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt, dass er für den Kampf um die Qualifikationsrunde für das Finalturnier 2024 auch mit Dominic Thiem rechnen darf. Neben dem Ex-US-Open-Champion spielen Sebastian Ofner als Nummer 1, Neo-Top-100-Mann Jurij Rodionov sowie das Doppel Alexander Erler/Lucas Miedler.
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Qual der Wahl
"Es ist zum ersten Mal wirklich schwieriger gewesen, weil wir in der Spitze breiter geworden sind. Ich habe lange darüber nachdenken müssen, wie schaut das Team aus?", erklärte Melzer im Haus des Sponsors Generali, der den Länderkampf gegen Portugal unterstützt. "Ofner hat sich natürlich quasi selber aufgestellt, mit der Konstanz, die er gebracht hat, wird er erstmals das Davis-Cup-Team anführen", sagte der ÖTV-Sportdirektor in Anwesenheit der neuen Nummer 1. "Es taugt mir, weil das absolut verdient ist. Es ist schön, dass sich harte Arbeit auszahlt. Cool, dass er an den ersten 50 kratzt."
Thiem wieder in der Spur
Bei Thiem hat Melzer das Gefühl, dass dieser mit dem Kitzbühel-Finale "wieder komplett in die Spur gekommen" ist. "Er hat natürlich den kleinen Rückschlag mit der Art Gastritis in Amerika gehabt, aber auch dort mit dem Sieg über Bublik gezeigt, dass er auch auf Hartplatz wieder voll dabei ist. Das ist quasi der zweite Einzelspieler", legte sich Melzer fest.
Rodionov ist seine Nummer drei, Melzer freut sich, dass der Niederösterreicher den Sprung in die Top 100 geschafft hat. "Er ist übers Jahr hinweg konstanter geworden." Über das Duo Erler/Miedler brauche man nicht reden. "Das ist selbstredend, die haben sich vorne etabliert." Der neuerliche Titel in Kitzbühel habe auch gezeigt: "Die stehen auch unter Druck ihren Mann, das ist für den Davis Cup natürlich toll."
Freude bei Ofner
Ofner, der nach den Strapazen der vergangenen Wochen seit Dienstag wieder trainiert, blickt seinem ersten Davis Cup als rot-weiß-rote Nummer zuversichtlich entgegen. "Ich freue mich schon wirklich drauf", so der 27-jährige Steirer, der sich vor allem an den "Abschuss" beim Länderkampf gegen Russland gegen Daniil Medwedew erinnern kann. "Aber jetzt ist es eine ganz andere Ausgangsposition, ein ganz anderes Team. Ich habe vor zwei Wochen gegen (Nuno) Borges gespielt, das war ein sehr enges Match. Ich weiß zumindest, was auf mich zukommt."
Für den Schützling von Wolfgang Thiem sei es eine neue Situation, die Nummer 1 im Team zu sein. "Ich gehe mit Zuversicht rein, und bin überzeugt, dass wir uns das holen." Die zuletzt beleidigte Schulter ("Das war keine Verletzung") ist wieder in Ordnung. "Ich habe überhaupt keine Probleme mehr, bin topfit."
Trotz des immensen Turnierplans, der hinter, aber auch noch vor ihm liegt, hat Ofner Lunte gerochen. "Ich fühle mich topfrisch. Ich bin das erste Mal in meiner Karriere in der Phase, wo es wirklich interessant ist, und ich kann die ganzen ATP-Turniere spielen." Diese neue Erfahrung habe ihm einen zusätzlichen Push gegeben. "Ich bin noch lange nicht am Limit", versprach Vielspieler Ofner.
Der Gegner
Auch Außenseiter Portugal hat bei seiner Nominierung für die Begegnung im Multiversum keine Überraschungen geboten. Deren Kapitän Rui Machado nominierte Nuno Borges (ATP-79.), Linkshänder Frederico Ferreira Silva (229.), den vierfachen ATP-Turniersieger Joao Sousa (259.), Gastao Elias (358.) und Doppelspezialist Francisco Cabral (Doppel 53).
Gespielt wird am 15./16.9. im Multiversum auf Hartplatz. 1.500 von 1.800 Karten sind bereits verkauft, berichtete ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda. Tickets sind bei Ö-Ticket noch erhältlich. Am Donnerstag (14.9./14.00 Uhr) findet die Auslosung statt. Danach werden am Freitag (ab 15.00) zwei Einzel ausgetragen, am Samstag (ab 14.00) wird zunächst das Doppel sowie zumindest ein weiteres Single bzw. zwei (falls nötig) gespielt.
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