Auch ein Rekordservice half Tiafoe nichts: Musetti weiter im Vormarsch

French Open - Day 10
Der Italiener, der heuer wieder in Wien startet, gewann in vier Sätzen und steht bei den French Open in seinem zweiten Major-Halbfinale. Bei den Frauen kommt es zum großen Duell in der Runde der besten vier. Zwei ÖTV-Spieler trumpfen ebenso auf.

Langsam bekommt Jannik Sinner Konkurrenz aus dem eigenen Land. Lorenzo Musetti, wie der Weltranglisten-Erste junge 23 Jahre alt, spielte sich auch bei den French Open in den Blickpunkt und in der Rangliste weiter nach oben. Am Dienstag schlug er im Viertelfinale den US-Mann Frances Tiafoe, der einmal mit 252 km/h servierte und damit einen Rekord aufstellte, mit 6:2, 4:6, 7:5, 6:2. Nächster Gegner ist der spanische Titelverteidiger Carlos Alcaraz, der Tiafoes Landsmann Tommy Paul 6:0, 6:1 und 6:4 abzog. 

Kurz zuvor verkündete Wiens Turnierboss Herwig Straka, dass Musetti im Oktober wie seine Landsleute Flavio Cobolli und Matteo Berrettini in der Stadthalle beim Erste Bank Open serviert. Er tut das bereits zum vierten Mal, im Vorjahr wurde sein Lauf erst im Halbfinale vom späteren Sieger Jack Draper gestoppt.

Italiener wird man auch künftig einige sehen in Wien. Und künftig wohl noch mehr. Die Italiener stehen damit im ATP-Ranking sensationell da. Jannik Sinner, der am Mittwoch auf den Kasachen Alexander Bublik trifft, ist die Nummer eins und wird auch so schnell nicht von der Spitze verdrängt werden, im Live-Ranking, in demMusetti Fünfter ist, werden neun Italiener in den Top 100 geführt. Sieben sind jünger als 25. Mehr stellen nur die Franzosen (10) und die US-Amerikaner mit gar zwölf. Unter 25 sind aber nur drei Franzosen und sechs Amerikaner. Italien ist also mittlerweile zu einer Großmacht avanciert. Spanien stellt beispielsweise nur sieben Spieler in den Top 100.

Mit Cobolli, der in der 3. Runde am deutschen Vorjahrsfinalisten Alexander Zverev scheiterte, steht ein weiterer Stiefel-Spieler in den Startlöchern. Der 23-Jährige hat in diesem Jahr in Bukarest und Hamburg seine ersten beiden ATP-Titel geholt und sich damit bis auf Position 26 im Ranking nach vorne gearbeitet. Der Rechtshänder aus Florenz ist übrigens neben dem Spanier Carlos Alcaraz (Rotterdam, Monte Carlo, Rom) und dem Kanadier Felix Auger-Aliassime (Adelaide, Montpellier) nur einer von drei Spielern, die in der laufenden Saison mehr als ein ATP-Turnier gewonnen haben. Musetti selbst hatte schon in den Wochen zuvor seine starke Sandform gezeigt, das Finale in Monte Carlo und sowohl in Madrid als auch in Rom das Halbfinale erreicht. Im Ranking hatte er infolge dieser Turniere erstmals die Top 10 geknackt.

Traum-Halbfinale

Bei den Frauen kommt es am Donnerstag zum Traum-Halbfinale zwischen der Weltranglisten-Ersten Aryna Sabalenka und der vierfachen Paris-Siegerin und Titelverteidigerin Iga Swiatek. Die Belarussin erreichte am Dienstag zum zweiten Mal die Runde der besten vier. Sabalenka, der der Titel in Roland Garros noch fehlt, schlug die Chinesin Zheng Qinwen 7:6(3), 6:3 und bleibt ohne Satzverlust. Swiatek legte kurz darauf nach und schlug die Ukrainerin Elina Svitolina ebenfalls in zwei Sätzen 6:1, 7:5.

„Wir sind alle hier für einen Grund. Jede will diese wunderbare Trophäe haben. Ich bin froh, dass ich eine weitere Möglichkeit habe, ein weiteres Halbfinale, in dem ich besser sein will als beim letzten Mal“, sagte Sabalenka nach getaner Arbeit. „Gegen Aryna ist es immer eine Herausforderung. Es wird hart“, sagt Swiatek.

Zwei Achtelfinalisten

Lilli Tagger erreichte das Achtelfinale des Juniorinnenbewerbs  in Paris. Die 17-jährige Osttirolerin besiegte am Dienstag in der zweiten Runde des Tennis-Grand-Slam-Turniers Giulia Safina Popa aus Rumänien mit 7:5,6:3. Bei den Burschen ist Thilo Behrmann bereits am Montag ins Achtelfinale aufgestiegen.

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