Österreichs Tennis-Asse nach den French Open: "Jetzt können wir uns batteln"

In Topform: Sebastian Ofner und Filip Misolic (rechts)
Sebastian Ofner und Filip Misolic verkündeten, dass sie bei den Staatsmeisterschaften antreten und ließen die erfolgreichen vergangenen Wochen noch einmal Revue passieren.

Als man auf das laufende Jahr anstieß, konnte man bei Sebastian Ofner und Filip Misolic bestenfalls von Frustsaufen sprechen. Der eine war verletzt (Ofner), der andere stürzte im Ranking ab und wurde nach gründlicher Suche erst auf Rang 312 gefunden.

Nicht einmal ein halbes Jahr später sieht die Welt der beiden Steirer ganz anders aus. 

Nach guten Leistungen auf der ATP-Tour sorgten die beiden Davis-Cup-Spieler in Paris nicht nur für Aufmerksamkeit, sondern phasenweise für Begeisterungsstürme im heimischen Tennis. Groß war das Interesse auch am Montagvormittag, als die Beiden in einem berühmten Wiener Kaffee bekannt gaben, dass sie Anfang Juli in Oberpullendorf bei den Staatsmeisterschaften, die dank ihnen zu Starmeisterschaften werden, an den Start gehen werden. Wie die gesamte österreichische Elite, die Veranstalter Günter Kurz zum 17. Mal ins Burgenland lockt.

Aufwärtstrend

Mit dem KURIER sprachen Ofner und Misolic noch einmal über die letzten Wochen. „Für Österreichs Tennis war dies gut, weil es zuvor eh nicht viel gegeben hat. Und gut ist, dass nicht alles an einem allein hängt. So können wir uns batteln“, sagt Ofner, der in Paris in Runde zwei erst in fünf Sätzen am Russen Karen Chatschanow scheiterte und zuvor in Genf im Halbfinale stand. „Das letzte Monat war echt ein guter Test und ich sehe, dass da echt ein Sprung vorhanden war, vor allem, was meine Fersen betrifft, das ist echt auf einem sehr guten Level.“ Auf Platz 37 stand er bereits, noch will er trotz Erfolge kleinere Brötchen backen. „Ich bin Mitte März gestartet und habe in drei Monaten ganz ordentlich was hingelegt. Jetzt geht es um Erreichen meines Ziels, Australian Open Hauptbewerb.“ Dazu möchte der 29-Jähriege, der im Herbst an beiden Fersen operiert wurde, am Jahresende Top 100 sein.

Dasselbe Ziel hat auch Misolic, der Montagvormittag noch nicht ganz da war, immerhin kam sein Flieger aus Paris erst nachts um 2 Uhr an. Egal. „Was in den letzten zwei Wochen bei mir geschehen ist, ist einfach ein Traum. Sechs Matches in Paris, mehr als ich mir gewünscht habe, und natürlich am Schluss dann gegen Novak Djokovic im vollen Chatrier Nightsession. Dafür spielt man Tennis, dafür kann man auf sich selbst stolz sein.“ Was der serbische Rekordchamp (24 Grand-Slam-Titel) zu ihm nach der Drittrunden–Partie sagte? „Dass ich super spiele und so weitermachen soll. Ich habe mich für die Chance bedankt, die ich bekam.“

Programm

Warum es erst jetzt klappt, kann sich der 23-Jährige, der 2022 bereits im Kitzbühel-Finale stand, nicht erklären. „Ich habe einfach wieder den Ball gut am Schläger.“ Er selbst wird nun pausieren, dann in Wimbledon Quali spielen. Ofner tritt in der Quali entweder von Halle oder Queens an, verteidigt dann sein Vorjahrsfinale auf Mallorca und hofft dann auf Siege in Wimbledon. Zu viele dürfen es nicht werden, sonst geht sich ein Start in Oberpullendorf nicht aus. Das gilt auch für Misolic. „Aber Rasen ist noch nicht ganz so meine Stärke.“

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