Kasachen-Power in Kitzbühel: Ein Turniersieger und ein Fast-Österreicher

Jubel nach dem Titel in Gstaad: Alexander Bublik
Nein, er wird nicht kommen, um sich sein Startgeld abzuholen. Alexander Bublik, die Nummer eins des Generali Open in Kitzbühel, wo heute der Hauptbewerb startet, hat erst am Sonntag gezeigt, dass er antritt, um zu gewinnen. Und zwar mit dem Turniersieg in Gstaad. Und der Kasache zeigte, dass er auch auf der Höhenlage von 1.050 Metern für Höhenflüge sorgen kann. Was ja in Hinblick auf Kitzbühel gar nicht so unbequem ist (760 Meter).
Startgeld abholen? Das gab es früher nicht selten. Gefreut haben sich Spieler dann über Bonuspunkte, die sie mit Siegen gegen Spieler mit einem Topranking bekamen. Diese Regel wurde längst abgeschafft, auch weil es Spieler wie Jewgeni Kafelnikow gab, die nur kurz bei Turnieren vorbeischauten. Der Russe, immerhin fünf Wochen die Nummer eins der Welt, war sechs Mal in Kitz, wenn auch meistens nicht lange.
Bei Bublik verhält sich die Sachlage etwas anderes. Hat er Freude am Spiel, kann er alle schlagen. Wie zuletzt Jannik Sinner beim Rasenturnier in Halle. Um dann wieder in Wimbledon in Runde eins gegen den Spanier Jaume Munar rauszufliegen, der nicht wirklich als Rasenspezialist in die Historie eingeht.
Für Bublik geht es aber auch um etwas anderes. Im offiziellen Ranking liegt er heute auf einem Platz um 30, in der inoffiziellen Jahreswertung aber hat er Tuchfühlung auf die Top Ten, die Top 8 (Platz bei den ATP Finals in Turin im November) sind keineswegs außer Reichweite. Vom Können her müsste Bublik dort dabei sein. „Er zählt sicher zu den talentiertesten Spielern auf der Tour“, sagt Kitzbühel-Turnierdirektor Alexander Antonitsch.

Ehemaliger Bresnik-Schützling: Alexander Schewtschenko
In Gstaad schlug Bublik einen interessanten Landsmann, der in Kitz im Viertelfinale warten könnte. Alexander Schewtschenko ist erst seit 2024 Kasache, spielte vorher für sein Heimatland Russland. Doch um ein Haar hätte er für ein anderes „Heimatland“ spielen können – mit neun Jahren kam er in die Akademie von Günter Bresnik, der ihn in die Top 100 führte. 2023 kam es aber zur Trennung. Vielleicht hätte er sonst mit Filip Misolic, Sebastian Ofner, Lukas Neumayer und Joel Schwärzler ein österreichisches Quintett in Kitzbühel bilden können. Schewtschenko ist bereits am Montag im Einsatz, trifft auf dem Court Küchenmeister um 11 Uhr auf den Kolumbianer David Galan.
Centercourt, 2. Partie nach 11 Uhr:
Schwärzler (AUT) - Fucsovics (HUN/8)/ live Servus TV
Court Küchenmeister, 2. Partie nach 11 Uhr:
Hipfl/Kym (AUT/SUI) - Etcheverry/Tirante (ARG)
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