Finalkrimi: Nadal schreibt Geschichte und gewinnt die Australian Open

Finalkrimi: Nadal schreibt Geschichte und gewinnt die Australian Open
Der Spanier macht gegen Medwedew einen Zweisatz-Rückstand wett und sichert sich den 21. Grand-Slam-Titel. Er ist damit alleiniger Rekordhalter.

Rafael Nadal hat es geschafft. Das fast Unmögliche geschafft und sich nach einem 0:2-Satzrückstand noch zum großen Triumph bei den Australian Open gekämpft.

Der Spanier schlug in einem packenden 5:24-Stunden-Thriller den Russen Daniil Medwedew mit 2:6, 6:7, 6:4, 6:4 und 7:5. Dabei hatte der 35-Jährige nach einer überstandenen Corona-Infektion und einer hartnäckigen Fußverletzung gar nicht gewusst, ob er beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres überhaupt starten kann.

Und jetzt das: Mit dem 21. Grand-Slam-Titel übernahm er die alleinige Vorherrschaft im Herren-Tennis, so viele Majors hat noch keiner gewonnen. Der Mallorquiner lässt damit den heimgeschickten Novak Djokovic und Roger Federer (je 20) hinter sich.

"Es war eines der emotionalsten Matches für mich", zeigte sich der Spanier nach dem Triumph sprachlos, "Ihr wisst gar nicht, wie sehr ich gekämpft habe, wieder zurückzukommen." Denn, so Nadal: "Eigentlich dachte ich, das sind meine letzten Australian Open. Ich werde alles tun, um nächstes Jahr wieder zu kommen."

Finalkrimi: Nadal schreibt Geschichte und gewinnt die Australian Open

Chance auf die Nummer eins

Daniil Medwedew wiederum vergab die Chance, als erster Spieler in der Profi-Ära (seit 1968) seinem ersten Grand-Slam-Titel schon im nächsten Versuch seinen zweiten folgen zu lassen. Im September hatte der 25-Jährige  bei den US Open Novak Djokovic geschlagen und damit den Grand-Slam des Serben verhindert.

Finalkrimi: Nadal schreibt Geschichte und gewinnt die Australian Open

Mit einem Sieg am Sonntag hätte er zudem fix am 21. Februar Djokovic als Nummer eins der Tennis-Welt ablösen können, eine Woche später ist dies aber theoretisch auch noch möglich, wenn der Serbe seine Punkte in Dubai nicht verteidigen kann. Der Russe zeigte sich aber als fairer Verlierer. Er gratulierte Nadal und gab zu, ihn gefragt zu haben, ob er nach dem Spiel überhaupt müde sei.

Rafael Nadal spielte ungewohnt variabel, versuchte, den Russen ans Netz zu holen und seine starke Rückhand zu umspielen. Ein Vorhaben, das zunächst eher weniger selten von Erfolg gekrönt war.

Der Spanier wurde stärker, vergab aber im zweiten Satz bei eigenem Service einen Satzball. Doch der 35-Jährige packte einmal mehr seine enormen Kämpferqualitäten und auch Zauberschläge aus. Einziges Manko: Zu selten kam der erste Aufschlag, Nadal erspielte sich zu wenige "freie Punkte".

Beide Herren wackelten bei den Aufschlagspielen. Dramatisch wurde es am Ende: Nadal konnte beim Stand von 5:4 trotz 30:0 nicht ausservieren, machte aber neuerlich das Break und sicherte sich im nächsten Service-Game den Sieg.

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