"Probleme mit Riesenblase": Thiem verzichtet nach Wien-Aus auf Paris

Tennis, Erste Bank Open
Eine schmerzhafte Blase auf der rechten Sohle machte dem Wien-Titelverteidiger das Leben schwer. Er verzichtet auf Paris-Bercy.

Das letzte Masters-1000-Turnier des Corona-Jahres in Paris-Bercy geht ohne Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem über die Bühne. Wie erwartet verzichtete der US-Open-Sieger wegen einer Blessur am rechten Fußballen auf den Trip. Laut seinem Physio Alex Stober hat Thiem übrigens "keine typische Blase" erlitten, sondern "eher eine Gewebsprellung am Großzehen-Grundgelenk mit einer angehenden Knochenhautreizung", verlautete der Deutsche am Samstag.

Die Blessur hatte Thiem am Freitag im Wien-Viertelfinale gegen Andrej Rublew (RUS) große Schmerzen bereitet. Sein nächster Einsatz ist nun vom 15. bis 22. November bei den ATP Finals in London, wo Thiem im Vorjahr das Endspiel erreicht hatte.

"Ich habe schon seit der ersten Runde Probleme gehabt mit so einer Riesenblase am (rechten) Fußballen. Ich habe halt eigentlich immer Probleme, vor allem Indoor, vor allem der Belag ist sehr aggressiv für den Fußballen. Das ist generell eine Problemzone", schilderte Thiem knapp 90 Minuten nach der Niederlage. Bei diesem Turnier habe er schon ab der ersten Runde Schwierigkeiten gehabt und am schlimmsten war es am Freitag. "Ich habe es schon beim Einspielen sehr stark gespürt und mit jedem Rutscher, jedem intensiven Ballwechsel ist es immer schlechter geworden", gestand Thiem.

Keine Sorgen

"Fakt ist, dass es ihn auch gestern schon so beeinträchtigt hat, dass auf jeden Fall ein dritter Satz nicht möglich gewesen wäre, ohne bleibende Schäden fürs nächste Match und auch für Paris und London", konstatierte Thiem-Manager Herwig Straka am Samstag im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Große Sorgen bereitet Straka die Blessur seines Schützlings aber nicht. "Es ist ein Problem, das ab und zu auftritt. Jeder hat irgendwo seinen Schwachpunkt oder seine Achillessehne. Der eine hat sie beim Knie, der andere ist an der Schulter anfällig, bei ihm ist es halt offensichtlich der Fuß", so Straka. Von Ausrüsterseite seines Schuh- und Einlagen-Herstellers werde jedenfalls alles getan. "Wir tun alles mit adidas, das wird immer wieder vermessen, getestet und probiert."

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Der im Vergleich zu normalen Saisonen kurzfristigere Belagswechsel von Hartplatz auf Sand und dann wieder auf den raueren Indoor-Hardcourt habe auch eine Rolle gespielt. Der Fuß könne sich normalerweise sukzessive an den nächsten Belag gewöhnen.

Vorbereitung auf London

Auch sind Fußbandagen bei vielen Spitzenspielern keinesfalls etwas Ungewöhnliches. "Der eine hat es außen oder innen am Fuß, der Fuß ist extremer Belastung ausgesetzt. Vor allem auf Indoor-Courts. Das Rutschen - auch auf Hartplatz - ist normal geworden, Indoor ist es aber ein bisschen rauer als Outdoor."

Thiem-Physio Stober präzisierte am Samstag, dass es sich nicht um eine Blase handle. "Es ist eher eine Gewebsprellung am Großzehen-Grundgelenk mit einer angehenden Knochenhautreizung. Geprelltes, gequetschtes Gewebe, das natürlich sehr schmerzhaft ist. Das bedarf gewisser Therapien, in den nächsten paar Tagen Ruhe, damit sich die Entzündung zurückentwickelt."

Trotz aller Maßnahmen, die man schon vor dem Match getroffen habe, um mit speziellen Verbänden die Stelle zu entlasten, konnte man die Ausbreitung der Entzündung nicht vermeiden, erklärte Stober, der aber optimistisch ist. "Ich bin mir sicher, dass er in den nächsten vier, fünf Tagen die Vorbereitung für London angehen kann."

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