Trainer der Superstars: Trauer um Tennis-Legende Nick Bollettieri

Trainer der Superstars: Trauer um Tennis-Legende Nick Bollettieri
Nick Bollettieri formte unter anderem Andre Agassi oder Maria Scharapowa zu Stars. Auch Tennis-Legende Becker setzte auf seine Expertise.

Einst haben ihn die meisten ob seiner gnadenlosen Methoden verteufelt, nun, als die Meldung seines Todes die Runde machte, gibt es nichts als Respekt und Bewunderung.

Nick Bollettieri, einer der erfolgreichsten, jedenfalls aber der bekannteste Tennistrainer der Geschichte, verstarb mit 91 Jahren in seiner Wahlheimat Bradenton (Florida), wo er bis zuletzt seine berühmte Akademie führte.

"Danke für deine Zeit, dein Wissen, deine Hingabe, deine Expertise, deinen Willen und dein persönliches Interesse an meiner Karriere. Du warst ein Träumer und ein Macher, ein Pionier in unserem Sport, du warst einzigartig", schrieb Tommy Haas in den sozialen Medien.

Der Deutsche, einst Nummer zwei der Welt, war längst nicht der bekannteste Schützling des Amerikaners. Nick Bollettieri machte aus Talenten Weltstars, insgesamt führte er zehn Spieler und Spielerinnen an die Spitze der Weltrangliste, darunter etwa Monica Seles, Maria Scharapowa, Venus und Serena Williams, Jim Courier oder Andre Agassi.

Letzterer war es auch, der in seiner Biografie öffentlich die Methoden seines langjährigen Lehrmeisters anprangerte. Die Akademie bezeichnete Agassi als ein "besseres Gefangenenlager" mit ständigem Druck und "mörderischer Konkurrenz". Doch Bollettieri, ein ehemaliger Oberleutnant der US Armee, hielt an seinen Überzeugungen fest. "Erfolg besteht aus Blut, Schweiß, Tränen, Frustration und der Entschlossenheit, ihn zu erreichen", war bis zuletzt seine Auffassung. Mit Eleganz auf dem Platz hatte er wenig am Hut. Bollettieri war es, der den Begriff des "Power Tennis" maßgebend prägte.

"Weichei-Sport"

Dabei hatt er mit Tennis lange Zeit wenig am Hut, der leidenschaftliche Quarterback im American Football hielt das edle Spiel anfangs für einen "Weichei-Sport". Seine ersten Tennistrainerstunden gab er in den 1950er-Jahren für rund drei Dollar nur deshalb, weil es mit dem Jusstudium nichts werden wollte. Der verpassten Ausbildung musste er nicht lange nachtrauern. Zu erfolgreich waren bald die Methoden des in New York geborenen Sohns italienischer Einwanderer.

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