Tennis-Star Alexander Zverev: "Sinners Dopingsperre ist ein Schwachsinn"

Aufschlag in Monte Carlo: Alexander Zverev
Der Deutsche Zverev sprach am Rande des ATP-Turniers in Monte Carlo über Sinners dreimonatige Dopingsperre, über einen Traum und Druck.

Wenn man in der Post-Thiem-Phase schon keinen Top-Ten-Spieler mit rot-weiß-rotem Pass hat, dann sucht man schon einen Beute-Österreicher. Dem Deutschen Alexander Zverev darf man zumindest Verbindungen zu Österreich zugestehen. Zum einem ist er Stammgast beim Wiener Stadthallen-Turnier, zum anderen wird er unter anderem von Omnibiotic gesponsert, dem drittgrößten Probiotic-Hersteller weltweit mit Sitz in Graz. Vor seinem ersten Aufschlag in Monte Carlo spricht die 27-jährige Nummer 2 der Welt über . . .

. . . Carlos Alcaraz Aussage, dass Sinners Fehlen beim ihm Druck erzeugte.
Da waren bei mir etwas andere Sachen. In Südamerika  hatte ich große Probleme mit dem Magen. Der Hauptgrund war aber, dass ich kaum Zeit hatte, die Finalniederlage bei den Australian Open zu verdauen, weil ich sofort weitergespielt habe.

. . . das Ziel, endlich ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.
Immerhin kann ich Geschichte schreiben, ich kann als erster Spieler die Finalspiele bei allen vier Grand-Slam-Turnieren verlieren, das hat noch keiner geschafft. Wimbledon fehlt mir noch. Spaß beiseite. Natürlich ist das ein großer Traum und ich werde alles tun, damit er in Erfüllung geht.

. . . den Traum, Nummer eins zu werden.
Nummer eins kann man mit nur großen Turniersiegen werden, Und diese sind mein Traum.

. . . über die dreimonatige  Dopingsperre von Sinner.
Die Entscheidung ist völliger Schwachsinn. Entweder ist er schuldig, dann muss er entsprechend länger gesperrt werden. Und wenn er unschuldig ist, warum sperrt man ihn dann überhaupt? Das ist eine Entscheidung, die ich nicht nachvollziehen kann.

. . . kritische  Medienberichte in seiner Heimat.
Die sind mir mittlerweile völlig egal. Ich komme aus Deutschland, da ist es eben so, dass du hochgejubelt wirst, aber auch schnell tief fallengelassen wirst. Das ist bei uns so, auch in England. In den USA ist dies anders, da bist du immer ein Hero.

. . . die Spielergewerkschaft (PTPA), die unter anderem die Spielergemeinschaft ATP klagt, weil die Spieler ausgebeutet werden. 
Ich glaube, dass sich von den Topspielern wenig Spieler angeschlossen haben, aber unter den Profis, die weiter hinten stehen, sind sicher sehr viele dabei. Als Topspieler hast du ausgesorgt, aber wenn du auf einen Platz um 120 stehst, verdienst du nichts, da überlebst du nur.

. . . über die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle, für die man heuer fünf Top-Ten-Spieler holen will. 
Mir würden zwei reichen. Nein, natürlich ist es mein Ziel, dort zu gewinnen. Es ist eine schöne Location in einem schönen Umfeld, in dem ich mich sehr wohl fühle.  

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