Erste Sensationen bei den US Open
Der dritte Tag der mit 46,3 Millionen Dollar dotierten US Open in New York hat die ersten großen Sensationen gebracht: French-Open-Siegerin Garbine Muguruza und Wimbledon-Finalist Milos Raonic mussten sich beide am Mittwoch völlig überraschend schon in der zweiten Runde des vierten Majors des Jahres verabschieden.
Raonic, die Nummer fünf bei den Herren, unterlag dem US-Qualifikanten Ryan Harrison mit 7:6(4),5:7,5:7,1:6. Für Raonic war es ein Rückschlag, nachdem er zuletzt an der Church Road als erster Kanadier überhaupt das Endspiel erreicht hatte.
Einmal mehr zeigte sich, dass Rankings zwar etwas über einen Leistungs-Zeitraum aussagen, nicht aber über die jeweilige Tagesform. Harrison, die Nummer 120 im ATP-Ranking, war Raonic schon einmal in der Vergangenheit zum Stolperstein geworden. Der Favorit hatte in dem 3:37 Stunden dauernden Match bei schwülen Bedingungen nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit dem eigenen Körper Probleme.
Ein schmerzendes linkes Handgelenk sowie auch Krämpfe zwangen Weltranglisten-Sechsten, mehrmals den Physio auf den Platz zu bitten. "Die ersten zwei Sätze haben mehr als zwei Stunden gedauert, es war extrem anstrengend", sagte Harrison. Allerdings habe ihn das hinter ihm stehende Publikum beflügelt. "Da spielt man dann nur noch auf Adrenalin." In seiner ersten dritten Major-Runde trifft Harrison nun den Zyprioten Marcos Baghdatis, Vier-Satz-Sieger über den Franzosen Benoit Paire.
Raonic berichtete später, dass die Krämpfe schon in der Mitte des zweiten Satzes begonnen haben. "Ich kann mich an kein Match erinnern, das ich wegen Krämpfen verloren habe", erklärte der Kanadier.
Muguruza aus dem Rennen um die Nummer eins
Damit ist Muguruza, die mit theoretischen Chancen auf den Tennis-Thron gehabt hatte, vorerst klar aus diesem Rennen um die Nummer eins ausgeschieden.
Die Weltranglisten-Zweite Angelique Kerber, die schon vor kurzem nur einen Sieg vor dem Sprung auf Platz eins gestanden war, qualifizierte sich am Mittwoch mit einem 6:2,7:6(7) über Mirjana Lucic-Baroni für die dritte Runde. Die 28-jährige Deutsche ist nun auch haushohe Favoritin im nächsten Match, in dem sie auf die erst 17-jährige US-Qualifikantin Catherin Bellis trifft.
Djokovic kampflos weiter
Für zwei weitere Superstars des Sports war der Mittwoch ein Spaziergang oder noch weniger: Novak Djokovic musste gar nicht erst zu seinem Zweitrundenmatch auf den Platz. Der topgesetzte Titelverteidiger profitierte von einer Verletzung seines Gegners Jiri Vesely, kam kampflos in die dritte Runde und konnte sein angeschlagenes Handgelenk schonen. Nächster Gegner für den Serben ist der Russe Michail Juschnij.
Mit Andrej Kusnezow ebenfalls einen Russen hat der neunfache French-Open-Sieger Rafael Nadal in Runde drei zum Gegner. Nadal sorgte mit einem klaren 6:0,7:5,6:1 über den Italiener Andreas Seppi im letzten Spiel des Tages dafür, dass es am "spanischen Abend" im Arthur Ashe Stadium nicht noch eine Sensation gab.
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