Thiem holt in St. Petersburg seinen ersten Hallen-Titel

Österreichs Nummer eins setzt sich im Endspiel in zwei Sätzen gegen den Slowaken Klizan durch.

Irgendwie ist es schade, dass Dominic jetzt zwei Wochen nicht auf den großen Bühnen zu sehen ist. Und es kommt auch selten vor, dass sich ein Spieler, der soeben ein Turnier gewinnen konnte, zum Aufbautraining zwingt. 

Bevor Thiem in der Südstadt mit seinem Thiem-Team schuftet, durfte er sich in St. Petersburg feiern lassen. Dort holte der 25-Jährige am Sonntag seinen elften ATP-Titel - und den ersten in der Halle. Thiem schlug im Finale Martin Klizan 6:3 und 6:1. Eine verschlagene Vorhand bescherte Österreichs Topmann nach 1:08 Stunden den raschen Erfolg. Für den 29-jährigen Slowaken war es überhaupt die erste Finalniederlage seiner Karriere, die anderen sechs Endspiele konnte der Mann aus Bratislava allesamt gewinnen.

Thiem wird dies ziemlich wurst sein, er nahm auch Revanche für die empfindliche Auftakt-Pleite in Kitzbühel. Und bewies erneut seine Vielseitigkeit. Thiem gewann Turniere auf allen Belägen (Rasen, Hartplatz und Sand), und erstmals auch in der Halle. Im Finale von Metz war er vor zwei Jahren noch dem Lokalmatador Lucas Pouille unterlegen. "Es ist immer aufregend einen Turniersieg zu holen. Aber dieser erste Indoor-Titel bedeutet mir sehr viel", sagt Thiem, der seit 2015 in jedem Jahr zumindest einen Titel geholt hat. "Das gelingt nicht vielen Spielern", sagt Thiem stolz. Heuer ist es der dritte Titel, nach den Sandplatz-Turnieren von Buenos Aires im Februar und Lyon unmittelbar vor den French Open.

Freilich hat Thiem schon größere Turniere gewonnen. Das Antreten in St. Petersburg hat sich dennoch gelohnt. Thiem darf sich auf umgerechnet rund 180.000 Euro Preisgeld freuen, zudem reichen die Punkte um im Ranking den Bulgaren Grigor Dimitrow zu überholen. Thiem ist ab Montag zumindest wieder Siebenter und hat beste Karten auf eine dritte Teilnahme beim ATP-Finale. 

Thiem holt in St. Petersburg seinen ersten Hallen-Titel

Klizan verzweifelte am starken Thiem. 

Wiedersehen mit dem Coach

Damit wird Thiem in den nächsten Tagen wieder auf Trainer Günter Bresnik treffen, in Russland war nur Freund Lucas Leitner dabei. Nach dem Aufbautraining geht es nach Schanghai zum ATP-1000-Turnier, danach warten die Erste Bank Open. "In der Stadthalle möchte ich heuer endlich mal richtig gut spielen, auch wenn die Konkurrenz ein Wahnsinn ist."

Turnierdirektor Herwig Straka bemüht sich auch noch um einen Topstar, der entweder Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Andy Murray heißen könnte. 

Die bisherigen ATP-Titel und Finali von Dominic Thiem:

ATP-Turniersiege (bisher 11/wenn nicht anders angegeben auf Sand):
2015 (3) Nizza (439.405 Euro): Leonard Mayer (ARG) 6:7(8),7:5,7:6(2)
         Umag (494.310 Euro): Joao Sousa (POR) 6:4,6:1
         Gstaad (494.310 Euro): David Goffin (BEL) 7:5,6:2
2016 (4) Buenos Aires (598.865 Dollar): Nicolas Almagro (ESP) 7:6(2),3:6,7:6(4)
         Acapulco (1,551 Mio. Dollar/Hartplatz): Bernard Tomic (AUS) 7:6(6),4:6,6:3
         Nizza (520.070 Euro): Alexander Zverev (GER) 6:4,3:6,6:0
         Stuttgart (675.645 Euro/Rasen): Philipp Kohlschreiber (GER) 6:7(2),6:4,6:4
2017 (1) Rio de Janeiro (2.858.530 Dollar): Pablo Carreno Busta (ESP) 7:5,6:4
2018 (3) Buenos Aires (568.190 Dollar): Aljaz Bedene (SLO) 6:2,6:4
         Lyon (561.345 Euro): Gilles Simon (FRA) 3:6,7:6(2),6:1
         St. Petersburg (1,241.850 Dollar/Hartplatz): Martin Klizan (SVK) 6:3,6:1

Finali (bisher 7 verloren/wenn nicht anders angegeben auf Sand):
2014 (1) Kitzbühel (485.670 Euro): David Goffin (BEL) - Thiem 4:6,6:1,6:3
2016 (2) München (520.070 Euro): Philipp Kohlschreiber (GER) - Thiem 7:6(7),4:6,7:6(4)
         Metz (520.070 Euro/Hartplatz): Lucas Pouille (FRA) - Thiem 7:6(5),6:2
2017 (2) Barcelona (2,373 Mio. Dollar): Rafael Nadal (ESP) - Thiem 6:4,6:1
         Madrid (6,408 Mio. Euro): Nadal - Thiem 7:6(8),6:4
2018 (2) Madrid (7,191 Mio. Euro): A. Zverev - Thiem 6:4,6:4
         French Open/Paris (39,197 Mio. Euro): Nadal - Thiem 6:4,6:3,6:2

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