Federer enttäuscht mit frühem US-Open-Aus

Roger Federer wischt sich während eines Tennisspiels den Schweiß von der Stirn.
Der Spanier Robredo eliminierte den Schweizer Rekord-Grand-Slam-Sieger.

Der 17-fache Major-Sieger Roger Federer ist am Montag völlig überraschend bereits im Achtelfinale der US Open in New York ausgeschieden. Ausgerechnet dem Spanier Tommy Robredo, der in zehn vorangegangenen Spielen gegen den 32-jährigen Schweizer verloren hatte, musste sich Federer glatt mit 6:7(3),3:6,4:6 beugen.

Der als Nummer zwei gesetzte Rafael Nadal kam gegen Philipp Kohlschreiber ebenso in vier Sätzen weiter wie David Ferrer (ESP) über Janko Tipsarevic.

Krise

Damit stehen drei Spanier in der unteren Tableau-Hälfte im Viertelfinale, doch mit Robredo hätte wohl niemand gerechnet. "Er musste nicht einmal außergewöhnliche Sachen machen, um mich zu schlagen", sagte ein enttäuschter Federer. Die Niederlage gegen Robredo, der einen das Spiel machen lässt, sei noch viel schlimmer als jene in Wimbledon gegen den Angriffsspieler Sergij Stachowskij, gestand er.

Federer erinnerte an die schmerzliche Zweitrunden-Niederlage in Wimbledon vor rund zwei Monaten. Zweifellos steckt er ein Jahr, nachdem er sich sogar noch einmal auf Platz eins im Ranking zurückgekämpft hatte, in einer schweren Krise. Ob Federer ein weiteres Mal seine Zweifler eines Besseren belehren kann? Während viele Jahre lang die Superlative nicht ausreichten und die Rekordlisten immer wieder neu geschrieben werden mussten, sieht er sich nun Negativrekorden gegenüber: Erstmals seit 2002 hat er heuer kein einziges Major-Finale erreicht, erstmals seit zehn Jahren scheiterte Federer so früh in Flushing Meadows.

Kein Aufgeben

Für den in der ATP-Rangliste auf Platz sieben zurückgefallenen Schweizer scheint derzeit nicht einmal die Teilnahme am Saisonfinale der besten acht Spieler in London gesichert. "Ich breche sicher nicht in Panik aus. Ich muss da jetzt durch. Ich muss die Niederlage akzeptieren und nach vorne schauen und so trainieren, dass ich den Weg wieder zurückfinde", gab Federer sein Credo preis. Aufgeben wird er nicht, doch sein Montag-Auftreten in Flushing Meadows nährte die Befürchtungen seiner Fans, dass Federers beste Zeit nun tatsächlich vorüber ist.

Robredo trifft nun im Viertelfinale auf Nadal, im zweiten fixierten Spiel dieser Phase bekommt es der als Nummer vier gesetzte David Ferrer mit Richard Gasquet zu tun. Der als Nummer 8 gesetzte Franzose stand gegen Milos Raonic (CAN-10) vor dem Aus, als er im Tiebreak des vierten Satzes einen Matchball abwehrte. Raonic nützten auch insgesamt 39 Asse (!) nichts: Nach einem 4:40-Stunden-Marathon setzte sich Gasquet hauchdünn mit 6:7(4),7:6(4),2:6,7:6(9),7:5 durch. Für den 27-jährigen Gasquet ist es trotz konstanter Leistungen auf der Tour seit 2002 erst sein zweites Major-Viertelfinale nach dem Wimbledon-Halbfinale 2007.

Peya auf dem Vormarsch

Alexander Peya und Bruno Soares haben am Montag mit einem 6:3,7:6(1)-Erfolg über Pablo Cuevas/Horacio Zeballos (URU/ARG) programmgemäß das Doppel-Viertelfinale erreicht. Das als Nummer zwei gesetzte österreichisch-brasilianische Duo trifft bereits am Dienstag (18.00 Uhr MESZ/Court 17) auf Jamie Murray/John Peers (GBR/AUS).

Für den 33-jährigen Wiener Peya geht es damit um sein drittes Major-Halbfinale im Doppel nach Wimbledon 2011 (mit Christopher Kas) und den French Open in diesem Jahr (Soares) zu. Die diesmal bessere Auslosung lässt auch das erste Grand-Slam-Endspiel für Peya keineswegs utopisch erscheinen. Erst im Finale könnte es zum Duell mit den klaren Favoriten Bob und Mike Bryan kommen. Die US-Zwillinge steuern nach wie vor unwiderstehlich dem lupenreinen Grand Slam entgegen. Die 35-jährigen Weltranglisten-Ersten haben heuer schon die ersten drei Majors für sich entschieden und qualifizierten sich am Montag bereits für das Halbfinale.

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