Sportwettbewerbe gegen israelische Gegner bleiben für Iraner verboten

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Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde von Irans Parlament bewilligt.

Die Islamische Republik Iran will nun per Gesetz seinen Sportlern internationale Wettbewerbe gegen israelische Gegner verbieten. Ein dementsprechender Gesetzentwurf wurde vom iranischen Parlament bewilligt, sagte der Leiter des parlamentarischen Sportausschusses laut der Tageszeitung "Etemad" am Donnerstag.

"Wir haben ideologische Grundsätze und demnach wird das zionistische Regime (Israel, Anm.) nicht als souveräner Staat anerkannt, und dementsprechend wird es gegen die (Israeli, Anm.) auch keine sportlichen Wettbewerbe geben", betonte Mohammed Asisi.

Falls dies zu einer Disqualifikationen oder Sperre von iranischen Sportlern und Mannschaften führen sollte, "dann werden wir halt disqualifiziert", meinte der Abgeordnete. Die ideologischen Prinzipien der Islamischen Republik seien laut Asisi wichtiger als sportliche Wettbewerbe. Es sei nun die Aufgabe der jeweiligen Sportverbände dafür zu sorgen, dass es keine Sperren gibt.

Im Iran hat das Thema zuletzt immer wieder für heftige Diskussionen und auch Kritik gesorgt. Hintergrund ist das Verbot für iranische Sportler, wegen der politischen Feindschaft mit Israel und aus Solidarität mit Palästina gegen israelische Athleten oder Mannschaften anzutreten. Deswegen kommt es auch immer wieder zu internationalen Sperren gegen iranische Sportler. Das Sportministerium hatte versucht einen Ausweg zu finden, der nach dem Beschluss des Parlaments nun wohl vom Tisch ist.

Iranischen Staatsbürgern ist es grundsätzlich verboten, ins "besetzte Palästina" - so die Bezeichnung von Israel in Pässen der Islamischen Republik Iran - zu reisen. Auch Israel verweigert Iranern die Einreise. Erst seit der Revolution 1979 und der anschließenden Etablierung der Islamischen Republik erkennt der Iran Israel nicht mehr als legitimen Staat an, davor war das Verhältnis zwischen den beiden Staaten überaus freundschaftlich gewesen.

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