„Das böse Erwachen“: Wenn Sportler und Sportlerinnen die Karriere beenden

Eine Collage von vier österreichischen Sportlern: Skispringer, Schwimmer, Fußballspieler und Skirennläuferin.
Der neue Präsident der Institution KADA, Wolfgang Mayrhofer und Geschäftsführer Nik Berger im Gespräch über die Zeit nach dem Karriereende.

Zusammenfassung

  • KADA unterstützt Spitzensportler in Österreich bei der Karriereplanung während und nach der sportlichen Laufbahn.
  • Präsident Mayrhofer und Geschäftsführer Berger betonen die Wichtigkeit von frühzeitiger Unterstützung und Bewusstsein für das Leben nach dem Sport.
  • Über 3.000 Athleten nutzen KADA-Angebote, die von Laufbahnberatung bis zur (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt reichen.

Was kommt nach dem letzten Wettkampf? Diese Frage beschäftigt Athletinnen und Athleten oft zu spät. Die Institution KADA – „Karriere danach“ – hat es sich zur Aufgabe gemacht, Spitzensportler und Spitzensportlerinnen in Österreich nicht erst nach, sondern auch schon während ihrer aktiven Laufbahn zu begleiten.

Meissnitzer-Nachfolge

Sport und Ausbildung müssen sich nicht ausschließen, sagt der neue KADA-Präsident, Wolfgang Mayrhofer, der als WU-Professor seit Jahren zum Thema Karriere lehrt und zu Hause eine Olympia-Silbermedaille (Segeln, 1980) liegen hat. Mayrhofer ist im Februar Alexandra Meissnitzer an der Spitze der Institution nachgefolgt.

Gemeinsam mit Geschäftsführer Nik Berger sprach er im KURIER-Studio darüber, wie Aktive besser auf das Leben nach dem Spitzensport vorbereitet werden können. Zentral für den Wirtschaftsprofessor ist das Bewusstsein bei Sportlerinnen, Verbänden, aber auch der Öffentlichkeit: „Das sind meist junge Leute in einer formbaren, sensiblen Phase ihres Lebens, die wir in den Spitzensport lassen“, erinnert er. 

Sie legen dann einen großen Teil ihrer Lebensenergie in den Sport. „Oft kommt dann nachher das böse Erwachen“, sagt der ehemalige Olympia-Segler. „Wir haben die verdammte Pflicht, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie nach – und zum Teil schon während ihrer Laufbahn – gut vorbereitet für das sind, was sie später in ihrem beruflichen Leben tun.“

Sport Talk mit Wolfgang Mayrhofer und Nik Berger

Auch nach Karriereende

Rund 3.000 Athletinnen und Athleten haben bereits Unterstützungsangebote von KADA in Anspruch genommen – von Laufbahnberatung über Ausbildungsflexibilisierung bis zur (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt. Dabei reicht die Begleitung vom Einstieg als Jugendlicher bis weit über das Karriereende hinaus.

Ex-Beachvolleyballer Nik Berger betont die Bedeutung genau dieser langfristigen Unterstützung: „Es geht nicht nur um den Übergang nach der aktiven Zeit, sondern auch um Persönlichkeitsentwicklung und Lebensgestaltung. Die Frage ‚Was mache ich mit meinem Leben?‘ begleitet unsere Athletinnen oft viele Jahre.“ Sie beeinflusse so manchen Aktiven auch in dessen sportlicher Leistung.

Ein Blick ins Ausland zeigt: Vergleichbare Modelle zu KADA gibt es – aber das ganzheitliche österreichische Konzept sei in dieser Form einzigartig, behauptet Mayrhofer.

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