Hirscher in Kitzbühel-Kombi Dritter

Hirscher fuhr von Platz 35 im Super-G noch aufs Stockerl.
Es gewinnt der Franzose Pinturault vor dem US-Amerikaner Ligety.

Alexis Pinturault hat am Sonntagabend zum Abschluss der Hahnenkammrennen die Weltcup-Kombination aus dem Spezial-Super-G und einem Slalomdurchgang für sich entschieden und darf sich über 50.000 Euro Preisgeld freuen. Der Franzose setzte sich beim Flutlicht-Finale vor dem US-Amerikaner Ted Ligety (0,44 Sek.) und dem Salzburger Marcel Hirscher (1,47) durch.

Anstelle der klassischen Kitz-Kombination, die aus Spezial-Abfahrt- und Spezial-Slalom zusammengesetzt wurde, kam erstmals eine Kombi dieser Art zur Austragung. Aufgrund des verkürzten Speedrennens zu Mittag hatten die Techniker einen klaren Vorteil. Gefahren wurde der Slalom im durch Spezialisten bereinigten und gestürzten Super-G-Klassement, Hirscher hatte als Super-G-56. nur die Startnummer 34., katapultierte sich aber noch auf das Podest.

Maximales Risiko

"In punkto Risiko war das das Maximum, das ich rausholen konnte. Der Start in den Tag war ja nicht perfekt", sagte Hirscher, dessen Ziel es gewesen war, im Super-G unter die Top-30 zu kommen und damit eine gute Startnummer im Slalom zu haben.

Nach dem Einfädler im zweiten Durchgang des Spezialslaloms am Freitag auf dem Ganslernhang hatte sich bei Hirscher große Enttäuschung breitgemacht. "Das waren heute ganz wichtige Punkte für den Gesamtweltcup. Vorgestern habe ich schwer damit gehadert, dass alles verloren ist", meinte er deshalb. Ganz sei das Selbstvertrauen noch nicht zurück, das habe man an ein paar kleinen Haklern gesehen, fügte er hinzu. "Dienstag sollte es aber wieder passen", meinte Hirscher in Hinblick auf den Nachtslalom in Schladming.

Der im Super-G drittplatzierte Norweger Aksel Lund Svindal fädelte im Torlauf ein, dank Rang zwei in der Abfahrt und drei im Super-G reist er mit 102 Punkten Vorsprung aus Kitzbühel ab.

Bodes Einfädler

Die erste Richtzeit im Kombislalom hatte Wengen-Kombisieger Ligety vorgelegt, der erwartungsgemäß von Pinturault abgelöst wurde. Nachdem Svindal ausgeschieden war, hatte sich der US-Amerikaner Bode Miller auf Platz drei eingereiht, wurde später aber wegen Einfädlers disqualifiziert.

Pinturault wollte vor dem Siegerinterview "unbedingt noch" auf die Fahrt von Hirscher warten, ehe er über den Sieg jubelte. "Ich versuche einfach, fokussiert zu bleiben und in Hinblick auf Olympia immer besser und besser zu werden. In Schladming wird Marcel sicher versuchen, Revanche zu nehmen. Und Felix (Neureuther/Anm.) gibt es ja auch noch", sagte Pinturault.

Matthias Mayer landete als zweitbester Österreicher an der 14. Stelle und kam zu der Erkenntnis: "Alberto Tomba werde ich keiner mehr. Für einen Abfahrer war die Kurssetzung ganz fair. Aber die Piste lässt nach, das ich für einen wie mich dann noch schwieriger." Romed Baumann wurde 16., Vincent Kriechmayr 19., Florian Scheiber 20. und Max Franz 26. Philipp Schörghofer blieb ohne Punkte, Otmar Striedinger schied im Slalom aus.

Herren-Kombination in Kitzbühel
1. Alexis Pinturault FRA 2:02,79 1:11,07 51,72
2. Ted Ligety USA 2:03,23 0,44 1:11,26 51,97
3. Marcel Hirscher AUT 2:04,26 1,47 1:11,96 52,3
4. Thomas Mermillod Blondin FRA 2:04,49 1,7 1:11,11 53,38
5. Mauro Caviezel SUI 2:04,58 1,79 1:11,54 53,04
6. Peter Fill ITA 2:04,64 1,85 1:11,12 53,52
7. Sandro Viletta SUI 2:04,80 2,01 1:11,57 53,23
8. Carlo Janka SUI 2:04,99 2,2 1:10,73 54,26
9. Justin Murisier SUI 2:05,34 2,55 1:12,10 53,24
10. Kjetil Jansrud NOR 2:05,42 2,63 1:10,80 54,62
11. Jared Goldberg USA 2:05,43 2,64 1:11,33 54,1
12. Christof Innerhofer ITA 2:05,72 2,93 1:11,26 54,46
13. Tim Jitloff USA 2:06,12 3,33 1:11,76 54,36
14. Matthias Mayer AUT 2:06,22 3,43 1:10,98 55,24
15. Adrien Theaux FRA 2:06,28 3,49 1:10,74 55,54
16. Romed Baumann AUT 2:06,33 3,54 1:10,98 55,35
Weiter:
19. Vincent Kriechmayr AUT 2:06,63 3,84 1:10,99 55,64
31. Philipp Schörghofer AUT 2:08,28 5,49 1:12,34 55,94

Disqualifiziert u. a.: Bode Miller (USA/Eingefädelt)Out u. a.: Otmar Striedinger (AUT), Aksel Lund Svindal (NOR), Travis Ganong (USA), Marc Berthod, Silvan Zurbriggen (beide SUI)

Der Sonntag der Schweizer:

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Einfädler im Slalom, Rang drei in der Super-Kombi - Wie fällt Ihr Resümee des Kitzbühel-Wochenendes aus? Marcel Hirscher: Mit dem dritten Platz in der Super-Kombi hat es ein versöhnliches Ende gegeben. Diese 60 Punkte nehme ich gerne mit, die sind sicher lebensnotwendig für den Gesamt-Weltcup.

Haben Sie nach verhauten Super-G noch an eine derartige Aufholjagd geglaubt? Das war sicher nicht meine sauberste Slalomfahrt, aber sie war schwer am Limit. Das Glück, das ich am Freitag nicht gehabt habe, hatte ich heute. Drei, vier Mal bin ich gerade auf die Stange zugefahren und hatte viel Glück, dass sich der Ski für die richtige Seite entschieden hat.

Wie tief saß der Frust nach dem Slalom am Freitag? Das war richtig zach. So enttäuscht war ich schon sehr, sehr lange nicht, ein solches Stechen in der Brust habe ich lange nicht erlebt. Das war eine echte Tetschn. Herausgeholt hab' ich mich daraus mit reden, analysieren und gut trainieren. Ich habe sofort wieder dieses Selbstvertrauen gebraucht. Es ist wie bei einem kleinen Kind: Hinfallen darf man, aber man muss immer wieder aufstehen.

Sie sind am Sonntag in Kitzbühel mit Österreichs Fußball-Superstar David Alaba zusammengesessen. Wie war das Treffen? David ist ein saucooler Typ. Es war ein super Gespräch. Wir haben durch unseren Bekanntheitsgrad sehr viele ähnliche Ansichten und Gesprächsthemen.

Hirscher in Kitzbühel-Kombi Dritter

22 Alpine darf Österreich nach Sotschi mitnehmen, über den Verteilungsschlüssel wurde am Sonntagabend lange verhandelt. Das Ergebnis: Zwölf Herren und zehn Damen werden olympisch im Kaukasus sporteln.

Damit sind folgende Herren dabei: Romed Baumann, Max Franz, Reinfried Herbst, Marcel Hirscher, Klaus Kröll, Matthias Mayer, Mario Matt, Benjamin Raich, Hannes Reichelt, Philipp Schörghofer, Georg Streitberger und Otmar Striedinger. Der 13. wäre Manuel Feller nach seinem achten Platz im Slalom von Kitzbühel gewesen. Eine etwaige Bestätigung dieses Resultats vom Freitag beim Schladminger Nachtslalom am Dienstag käme für die Nennung aber zu spät: Das Internationale Olympische Comité will schon am Montag wissen, wer nach Sotschi fährt.

Damit fallen die Trainer auch um andere Erkenntnisse um: Am Samstag bestreiten die Damen in Kranjska Gora den ersten Riesenslalom seit Ende Dezember (Lienz), am Sonntag den ersten Slalom seit Flachau (15. Jänner). Und die Herren werden sich in St. Moritz am Samstag auf der WM-Piste von 2003 eine Abfahrt sowie am Sonntag den ersten Riesenslalom seit dem 11. Jänner (Adelboden) geben.

Bei den Damen gesetzt: Anna Fenninger, Elisabeth Görgl, Nicole Hosp, Michaela Kirchgasser, Bernadette und Marlies Schild sowie Kathrin Zettel, dazu Nicole Schmidhofer und wohl auch Cornelia Hütter. Weil es einen zehnten Platz gibt, dürfte wohl Andrea Fischbacher profitieren – ansonsten müsste die einzige österreichische Titelverteidigerin zuschauen.

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