Skandal bei der WM: Der U-23-"Sieger" ließ sich ziehen

Der Niederländer Eekhoff ließ sich nach einem Sturz von einem Betreuerauto zurück zur Spitze ziehen - Disqualifikation.

Nils Eekhoff hätte sich seine Aktion in Zeiten von GPS-Trackern vielleicht etwas besser überlegen sollen: 128,5 Kilometer waren am Freitag im Straßenrennen der U-23-Herren noch zu fahren, als der junge Niederländer zu Boden ging. Anschließend ließ sich 2017er-Sieger der Nachwuchswertung von Paris-Roubaix von einem Betreuerauto zurück zur Spitzengruppe ziehen, am Ende gewann er den Zielsprint im englischen Harrogate (Yorkshire).

"Es ist ein tolles Gefühl", diktierte der vermeintliche Sieger, "ich kann es noch gar nicht glauben." Daran tat er gut: Eine Viertelstunde später ließen die Veranstalter verlauten, die Ergebnisse würden noch untersucht. Wenig später verließ Eekhoff unter Tränen das Zielgelände. Anhand der GPS-Daten hatten die Kommissäre des Radsport-Weltverbandes UCI den Niederländer als Betrüger überführt; sein Transponder hatte Geschwindigkeiten übermittelt, die viel zu hoch waren, als dass sie Eekhoff hätte alleine mit dem Rad erreichen können.

Immerhin befand sich der Übeltäter in schlechter Gesellschaft: Auch  Alexander Konychev (Italien) und Andreas Nielsen (Dänemark) wurden disqualifiziert - wegen des gleichen Vergehens.

Straßenrennen Herren, U 23 (Doncaster-Harrogate, 173 km): 1. Battistella (ITA) 3:53:23, 2. Bissegger (SUI), 3. Pidcock (GBR) alle gl. Zeit, 46. Wildauer +7:44, 60. Gamper +12:42, 68. Kolb gl. Zeit. Aufgegeben: Kolb (alle AUT).  - Juniorinnen (86 km): 1. Jastrab (USA) 2:08:00, 2. De Wilde (BEL), 3. Nooijen (NED) alle gl. Zeit. Keine Österreicherin am Start.

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