Sensationell: Deutschland ist erstmals Weltmeister im Basketball
Der Thriller in Manila ist aus dem Boxen berühmt. Jetzt hat auch der deutsche Sport einen besonderen Tag in Manila – und erneut war es spannend bis zuletzt.
Die Herren sind erstmals Weltmeister im Basketball. Die Deutschen haben ein perfektes Turnier in Manila mit dem historischen ersten WM-Titel vollendet und eine ganze Generation gekrönt.
Der herausragende Kapitän Dennis Schröder und sein Team setzten sich am Sonntag in einem mitreißenden Endspiel mit 83:77 (47:47) gegen Serbien durch und vollbrachten damit eine der größten Überraschungen der deutschen Sportgeschichte.
Angeführt von Schröder (28 Punkte) und dem stets angriffslustigen Jungstar Franz Wagner (19) gewann der EM-Dritte das hitzige Duell mit Ex-Bundestrainer Svetislav Pesic.
Erinnerung an Nowitzki
Der Gold-Coup von Manila ist der zweite internationale Titel nach der EM 1993. Selbst die Generation um die inzwischen abgetretene deutsche Basketball-Ikone Dirk Nowitzki hat einen solchen Erfolg nie vollbracht. Die goldene Naismith-Trophy geht nach acht Siegen aus acht Spielen für die nächsten vier Jahre bis zur WM 2027 in Katar völlig verdient nach Deutschland.
Mit dem denkwürdigen 113:111 über Olympiasieger USA im Halbfinale hatte der Hype in den vergangenen Tagen immer krassere Züge angenommen. Während die US-Profis am Sonntag auch Bronze gegen Kanada (118:127 nach Verlängerung) verspielten, stieg in Deutschland das ZDF für das Endspiel mit einer Live-Übertragung ein.
Der erste deutsche WM-Titel gelang genau acht Jahre nach dem letzten Länderspiel von Nowitzki. Und rund vier Jahre nach dem Debakel von China, das nach dem Vorrunden-Aus gegen die Dominikanische Republik mit einem verheerenden 18. Platz endete.
„Die Jungs verstehen diese Chance. Das ist eine Chance, die gibt es nur einmal im Leben in so einem großen Finale“, richtete Bundestrainer Gordon Herbert seinem Team aus. Die Stimmung in der modernen Arena auf den Philippinen war prickelnd.
Serbisches Selbstvertrauen
Und die serbischen Fans, die am Super-Sportsonntag auch das US-Open-Finale von Tennis-Superstar Novak Djokovic erwarteten, stimmten früh in deutscher Sprache „Auf Wiedersehen“-Rufe an.
Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten die beiden deutschen Stars Schröder und Wagner jeweils 14 Punkte.
Das Finale blieb umkämpft. Deutschland setzte sich im dritten Viertel erstmals etwas ab, doch Serbien kam wieder zurück.
Anführer Schröder zog das Spiel immer mehr an sich. „Ich versuche, Basketball-Deutschland auf die Landkarte zu setzen“, hatte Schröder gesagt. Das ist mit dem WM-Titel von Manila in herausragender Manier gelungen.
Kommentare