Sechs Hoffnungen auf eine Sensation
Nichts ist es geworden mit der fast einkalkulierten Medaille der Flachwasser-Paddlerinnen (siehe Artikel). Österreich wird von den 30. Olympischen Spielen ohne Medaille abreisen müssen.
Doch kommt da nicht noch etwas? Sechs Österreicher sind bei den Spielen noch im Einsatz. Hat jemand von ihnen das Zeug dazu, für die Sensation zu sorgen?
Caroline Weber sicher nicht. Die Rhythmische Gymnastin wurde am Freitag beim Auftakt der Qualifikation zwar beklatscht, aber nicht entsprechend bewertet: 25,950 Punkte mit dem Ball, 25,925 mit dem Reifen, ergibt Platz 18. "Da kann man nichts machen", sagte die 26-Jährige Dornbirnerin, "das ist schwer zu akzeptieren", sagte ihre Trainerin Lucia Egermann.
Hoffnung am Samstag
Einen anstrengenden Samstag hat Fünfkämpfer Thomas Daniel vor sich. Der 27-Jährige wird fechten, schwimmen, springreiten und im Combined-Bewerb laufen und mit der Pistole schießen. Der Fünfkampf feiert in London sein 100-Jahr-Jubiläum. Daniel ist der erste Österreicher seit 24 Jahren, der es in dieser Sportart zu Olympia geschafft hat. Da aus den großen Fünfkampf-Nationen wie Ungarn und Russland nur je zwei Starter dabei sind, sind die Chancen auf einen Top-Platz größer als im Weltcup. Daniel sagt: "Ich zähle mich zum erweiterten Favoritenkreis auf eine Medaille. Aber 20 andere haben auch Chancen."
Ebenfalls am Samstag im Einsatz ist Elisabeth Osl im Cross-Country-Rennen der Mountainbiker. Die Tirolerin gewann 2009 den Gesamtweltcup, konnte danach ihr Niveau aber nicht halten. Vor zwei Wochen gelang ihr mit Rang sieben beim Weltcup-Finale in Val d’Isère ihr bestes Saisonergebnis. Ob sie Chancen auf einen Spitzenplatz hat? "Ich habe mich im Höhentrainingslager in Livigno und Val d’Isère gut vorbereitet, ich bin gut drauf", sagt die 26-Jährige. "Aber reden wir bitte nicht von einer Medaille. Alles, was besser ist als 2008 in Peking, wäre sehr okay." Da war sie Elfte.
Die Mountainbiker Karl Markt und Alexander Gehbauer werden am Sonntag keine Chance auf einen Podestplatz haben. Ebenso Marathonläufer Günther Weidlinger. Auch wenn der Oberösterreicher sehr gut drauf sein sollte, wird er bald die Wunderläufer aus Ostafrika am Horizont verschwinden sehen.
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