Schwimm-WM: Der Rekord von Fukuoka soll in Fukuoka gebrochen werden

Delfin-Spezialist Simon Bucher
Das österreichische Team um Schwimm-Star Felix Auböck hat bei der WM in Japan großes Potenzial.

Vorgabe: Den Rekord brechen und zwar dort, wo er aufgestellt wurde. In Fukuoka tauchten Österreichs Asse 2001 bei der Langbahn-WM mit Finalteilnahmen auf – so viele waren es zuvor und nachher nicht mehr.

Heuer denkt man über den Beckenrand hinaus, die 13-köpfige OSV-Truppe ist für die acht Wettkampftage breit und gut aufgestellt. Der Medaillenanspruch wird von Felix Auböck und Simon Bucher offen kommuniziert, dahinter reihen sich weitere Aktive mit Final-Potenzial ein.

„Wir hatten schon zuletzt regelmäßig Semifinal- und Finaleinzüge“, sagte OSV-Sportdirektor Walter Bär. „Vielleicht schlägt einmal das Pendel in die richtige Richtung aus und es ist kein vierter Platz, sondern etwas besser.“ Speziell Auböck hat schon einige vierte Plätze bei Großereignissen, er scheint reif für ein WM-Podest. Bucher nennt schon fünfte und sechste WM-Plätze sein Eigen, und zuletzt in Budapest 2022 war auch Bernhard Reitshammer Vierter.

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Felix Auböck

Wertvolles Blech

Dieses „Blech“ über 50 m Brust nennt der Tiroler als seine bisher wertvollste Einzelleistung, mehr noch als Kurzbahn-EM-Bronze 2021 über 100 m Lagen. „Das Ziel ist es, wieder dahin zu kommen. Es sieht auch ganz gut aus.“ Der 29-Jährige geht von einem „Hundertstelkrimi“ aus. 100 m Brust sind sein zweiter Fixpunkt, hier könnte es mit dem Olympia-Limit klappen. Bis auf zwei Zehntel ist er schon herangekommen.

Während Reitshammer über 100 m Rücken und 200 m Lagen nur antritt, wenn er nicht in das für den jeweiligen Tag angesetzte Brustlagen-Finale kommt, ist sein Staffelkollege Valentin Bayer lediglich über diese beiden Brust-Strecken genannt. Bei der Rom-EM im vergangenen August fehlten ihm als jeweils Viertem nur 0,04 (100 m) bzw. 0,08 (50 m) Sekunden auf Bronze. Für Heiko Gigler sollten die Finaltrauben in den dicht besetzten Feldern über 50 und 100 m Kraul etwas höher hängen.

"Sterben gewohnt"

Ähnlich wie beim Kärntner wäre auch ein Finale für Lena Grabowski ein schöner Erfolg. Dass sie in diesen Leistungsbereich kommen kann, hat die 20-Jährige speziell 2021 als EM-Vierte und Olympia-Zwölfte bewiesen – jeweils über 200 m Rücken. Damit ihr die Fälle nicht davonschwimmen, hat sie auf das Durchhaltevermögen besonderen Wert gelegt. „Ich möchte die 200 m Rücken so stabilisieren, dass, wenn ich einmal zu schnell starten sollte, trotzdem überlebe. Es ist ein Notfallplan, dass ich das Sterben (starker Kräfteverschleiß am Ende eines Rennens) gewohnt bin.“

Felix Auböck kann nachlegen. Kurzbahn-WM-Gold über 400 m Kraul ragt heraus, auf Langbahn-EM-Ebene sind es Silber über 400 und Bronze über 200 m Kraul. „Jetzt soll es die erste Langbahn-Medaille werden“, sagt Auböck. Der Tiroler Delfin-Spezialist Bucher schaffte im März sporarten-übergreifend als erster Österreicher die Qualifikation für Paris 2024, in 51,20 Sekunden. „Ich kann noch einen draufsetzen.“

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