Schwimm-Star Auböck verpasst WM-Medaille über 400 Meter Kraul
Für Felix Auböck hat es am Sonntag in Fukuoka im Finale der Schwimm-Langbahn-WM über 400 m Kraul nur zu Rang acht gereicht. In 3:44,33 Minuten war der Niederösterreicher um 0,19 Sek. langsamer als bei seinem zweiten Vorlaufrang. Der australische Vorlaufschnellste Samuel Short gewann in 3:40,68 Min., womit er nur 0,61 Sek. über dem Weltrekord blieb.
Über 50 m Delfin schaffte es Simon Bucher über ein Swim-off-Duell in den Montag-Endlauf. Bernhard Reitshammer wurde über 100 m Brust 16. Internationaler Höhepunkt war das Auslöschen des letzten Einzel-Weltrekords von Michael Phelps, und zwar über 400 m Lagen.
Über 400 m Kraul gewann der Australier Samuel Short, seine 3:40,68 Min. sind nur 0,61 Sek. über dem Weltrekord des Deutschen Paul Biedermann von der Rom-WM 2009. Silber ging in 3:40,70 an den tunesischen Olympiasieger Ahmed Hafnaoui, Bronze in 3:42,20 an den Deutschen Lukas Märtens. Auböck war vom Podest also mehr als zwei Sekunden entfernt. Der 26-Jährige hatte zu Beginn gut mitgehalten, fiel aber schon bis zur Renn-Halbzeit ab. Auf seiner sonst stärkeren zweiten Hälfte konnte der Kurzbahn-Weltmeister von 2021 nichts mehr zusetzen.
Der OSV-Star hatte die erste österreichische Langbahn-WM-Medaille seit 2009 angestrebt, nach dem Rennen gab er sich jedenfalls sehr gefasst. "Die Zeit war relativ gut. Ich bin Achter auf der Welt mit dieser Zeit, war in einem WM-Finale." Der achte Platz sei zu akzeptieren. "Ich habe während dem Rennen gewusst, dass wir alle sehr knapp beisammen sind - bis auf die ersten Zwei. Dass ich dann Letzter bin, ist ärgerlich. Aber man muss deutlich sagen, dass die Podestplätze heute zu schnell (für mich, Anm.) waren."
Weltrekord als Höhepunkt
Bucher drückte im Semifinale seinen vor knapp einem Jahr bei der Rom-EM aufgestellten österreichischen Rekord in 23,05 Sek. um 0,07 Sek. Damit war er ex aequo Achter. In Folge schnappte sich der Tiroler in 23,10 im Duell mit Dylan Carter aus Trinidad und Tobago den letzten Platz im Finale am Montag (13.46 Uhr MESZ). "Es ist schon unglaublich, jetzt bin ich wirklich ganz vorne dabei", jubelte der 23-Jährige, 2022 in Budapest WM-Elfter über diese Distanz. "Im Finale geht es um jede Hundertstel, da kann alles passieren. Gut schlafen und morgen alles zerreißen, hoffentlich."
Im Semifinale über 100 m Brust war bei Bernhard Reitshammer die Luft etwas draußen, in 1:00,67 Min. reichte es nur zu Rang 16. Am Montag hat der 29-jährige Tiroler 100 m Rücken am Plan, diese Disziplin wird er auch in der OSV-Lagenstaffel schwimmen. Am Sonntag erwischte er zwar einen besseren Start als im Vorlauf (15.), das Tempo sei aber zu hoch gewesen. "Dadurch ist es am Schluss nicht mehr gegangen. Semifinale ist schon ein guter Start in die WM. Aber auf der anderen Seite ist es nicht sehr erfreulich, wenn man nicht seine beste Leistung abrufen kann."
In den Vorläufen war Valentin Bayer über 100 m Brust in 1:00,51 Min. als Vorlauf-18. ausgeschieden, Marlene Kahler über 400 m Kraul in 4:13,13 Min. als 25. Den zweiten rot-weiß-roten Montag-Einsatz hat Auböck über 200 m Kraul. Über diese Distanz war der in England studierende Athlet im Vorjahr EM-Dritter. Für Dienstag hat er über 800 m Kraul genannt. Die Burgenländerin Lena Grabowski hat ihre Nennung über 100 m Rücken zurückgezogen. Sie konzentriert sich auf die doppelte Distanz, ihre Hauptstrecke.
Phelps sah in der WM-Arena mit an, wie der Franzose Leon Marchand im Lagen-Finale in 4:02,50 Min. anschlug. Der von Phelps' früherem Trainer Bob Bowman trainierte 21-Jährige war damit um 1,34 Sek. schneller als der sportarten-übergreifende Rekord-Olympiasieger aus den USA bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. "Da kommt noch mehr", kündigte Marchand nach dem Rennen an, wohl auch die Vier-Minuten-Marke in Angriff zu nehmen. Als Weltrekord-Prämie gab es für ihn 30.000 Dollar (rund 27.000 Euro).
Diese Summe streifte auch Ariarne Titmus für ihren Weltrekord über 400 m Kraul an. Die Olympiasiegerin entschied einen mit Spannung erwarteten Dreikampf klar für sich, in 3:55,38 Min. war sie um 0,70 Sek. schneller als die erst 16-jährige Summer McIntosh Ende März. Für die Kanadierin blieb diesmal in 3:59,94 Min. nur Rang vier. US-Titelverteidigerin Katie Ledecky schnappte sich in 3:58,73 Min. vor der Neuseeländerin Erika Fairweather (3:59,59) Silber. Einen Weltrekord-Scheck gab es auch für Australiens Frauen-Staffel über 4 x 100 m Kraul (3:27,96 Min.).
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