Sand in Sicht: Einmal wird in Klagenfurt noch gebaggert

Stimmungsvoll: Der Centre Court in Klagenfurt.
Zum 17. Mal findet der Grand Slam in Klagenfurt statt. Heute geht es mit der Qualifikation los.

Tage zählen. Damit verkürzte sich Clemens Doppler früher die Vorbereitungszeit im Winter. Immer das große Saison-Highlight im Hinterkopf: das Turnier in Klagenfurt. "Als Junger gibt es für dich nichts Größeres, als hier zu spielen", sagt der Oberösterreicher, dessen Premiere in Kärnten schon einige Jahre her ist.

Zum 15. Mal tritt Doppler in Klagenfurt an. Die Vorfreude aufs Heimspiel in Kärntens berühmtester Sandkiste ist ungebrochen. Der 33-jährige Familienvater und Partner Alexander Horst sind eines von sechs Duos im Hauptbewerb des 17. (und vielleicht letzten) Grand Slams in Klagenfurt, der heute mit der Qualifikation startet.

Die Zahlen

180 Teams (97 Herren- und 83 Damen-Duos) aus 40 Nationen treten an. Dabei geht es nicht nur um Ruhm, Ehre und sportlichen Erfolg, sondern auch um 400.000 Dollar Preisgeld. Der Hauptbewerb der Damen beginnt am Mittwoch, jener der Herren am Donnerstag. Für Tribünen und das VIP-Zelt wurden 1400 Tonnen Stahl verbaut, für die Courts 2000 Tonnen Quarzsand aus dem Burgenland herangekarrt.

Die Österreicher

Die größten Hoffnungen auf eine Top-Platzierung dürfen sich Doppler/Horst machen, die Fünften von Gstaad und Bronze-Medaillengewinner bei der EM in Cagliari. Und das, obwohl der Routinier keine guten Erinnerungen an den Centre Court hat – im Vorjahr zog er sich bei der EM seinen dritten Kreuzbandriss zu. "Aber das beeinflusst mich in meinem Spiel nicht mehr", sagt der Steyrer. Für Überraschungen könnte das Kärntner Duo Alexander Huber und Robin Seidl sorgen.

Stefanie Schwaiger, die 2013 in Klagenfurt mit ihrer Schwester Doris den EM-Titel bejubelte, tritt heuer mit ihrer neuen Partnerin Lisa Chukwuma an. "Im Vorjahr habe ich mich noch angestellt, um hineinzukommen und die Schwaiger-Sisters in der ersten Reihe angefeuert", erinnert sich Tour-Neuling Chukwuma aus Vorarlberg (22).

Die Favoriten

Bei den Herren zählen Rosenthal/Dalhauser (USA), Nicolai/Lupo (It) sowie Salgardo/Rego (Bra) zu den Favoriten. Bei den Damen werden Ross/Walsh (USA) und Van Iersel/Meppelink (Nl) als Top-Duos gehandelt.

Die Fans

Nirgends ist die Kulisse so beeindruckend wie in Kärnten. 150.000 Besucher wurden 2013 bei der EM gezählt. Das Event von Hannes Jagerhofer wird alljährlich auch zum Promi-Treff am Wörthersee.

Die Zukunft

Geht es nach Turnier-Organisator Jagerhofer könnte der Grand Slam der letzte sein. 2015 wird statt der Welt- wieder die Europa-Elite in Kärnten zu Gast sein. Jagerhofer plant eine eigenständige Veranstaltungsserie mit attraktiven Preisgeldern, die mit einigen Turnieren in Europa starten soll. Das Konzept wird etwa von Red Bull unterstützt. Es steht allerdings in Konkurrenz mit der FIVB-World-Tour, über die die Olympia-Qualifikation erfolgt.

Die Jux-Partie

Eigentlich hat sich Doris Schwaiger beim Turnier in Baden aus dem Sport zurückgezogen. Ein letztes Mal betritt sie aber noch mit Stefanie den Centre Court, um sich einer Jux-Partie zu stellen. Sechs Ö3-Hörer und Hobby-Volleyballer werden vor dem Herren-Finale zu Gegnern. Clemens Doppler: "Den Schwaigers kannst du eine Hand auf den Rücken binden, und sie werden trotzdem gewinnen."

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