Rugby-WM: Historische Abende vor dem Showdown

Endlich: Carlos Arboleya legte Uruguays ersten Try bei dieser WM.
25 Millionen Japaner und das rumänische Nationalteam sorgen für Rekorde.

Rugby in Japan? Kann das funktionieren? Es kann: Die Begeisterung im 127-Millionen-Einwohner-Land kennt derzeit keine Grenzen, 25 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten den jüngsten Sieg über Samoa, und das ist Weltrekord – bislang hielt das Semifinale zwischen Frankreich und England bei der WM 2007 die Bestmarke mit 20,7 Millionen Zuschauern beim französischen Privatsender TF1.

Beste Voraussetzungen also für die WM 2019 in Japan – und auch sportlich sind die Asiaten gut unterwegs. Dank des überraschenden Auftaktsiegs über Südafrika und des 26:5 über Samoa ist für den Dritten in Gruppe B sogar der Aufstieg ins Viertelfinale noch möglich, was eine Sensation bedeuten würde. Dazu braucht Japan aber noch einen Sieg gegen die USA am kommenden Sonntag – und einen Ausrutscher von Südafrika (Erster) oder Schottland (Zweiter).

Rugby-WM: Historische Abende vor dem Showdown
Rugby Union - Uruguay v Fiji - IRB Rugby World Cup 2015 Pool A - Stadium MK, Milton Keynes, England - 6/10/15 Uruguay's Agustin Ormaechea clashes with Fiji's Campese Ma'afu before being shown a red card Reuters / Stefan Wermuth Livepic
Rumänien hat bei seinem 17:15-Sieg gegen Kanada ein weiteres Kapitel Rugby-Geschichte geschrieben – nie zuvor hatte eine Mannschaft bei einer WM nach 0:15-Rückstand noch gewonnen. Die Punkte zum Sieg gelangen den Osteuropäern zwei Minuten vor dem Ende per Penalty. Lynn Howells, der walisische Trainer der Rumänen, lobte den Teamgeist seiner Mannschaft. "Was mich aber wirklich enttäuscht hat, war unsere schlechte Leistung in der ersten Hälfte, das war inakzeptabel", sagte der 65-Jährige.

Auch Uruguay sorgte für Schlagzeilen – bei der 11:47-Niederlage gegen Fidschi erhielten die Südamerikaner die erste Rote Karte des Turniers nach einer bösen Attacke von Agustin Ormaechea.

Feiertag in Österreich

Auch hierzulande hoffen die Verantwortlichen, vom großen Interesse an der WM nachhaltig profitieren zu können. Nachdem inzwischen in sämtlichen Bundesländern Klubs existieren, wird am Samstag ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Sports mit dem Ball namens Rotationsellipsoid gesetzt: Auf der Anlage des ASKÖ Wien-Atzgersdorf wird ab 10 Uhr das Rugby-Bundesleistungszentrum eröffnet, das auch Heimstätte von Vienna Celtic sein wird. Im ersten Match treffen die Kelten um 15 Uhr auf Kecskemet aus Ungarn, und danach sind die WM-Schlagerspiele zwischen Australien und Wales (17.45 Uhr) und EnglandUruguay (21 Uhr) in kompetenter Gesellschaft zu sehen.

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