Rugby: Nervenflattern vor Semifinale

Rugby: Nervenflattern vor Semifinale
Frankreich gegen Wales, Neuseeland gegen Australien: Österreichs Teamchef Gael Mouysset tippt und gibt zwei Tipps.

Es ist angerichtet: Samstag trifft Frankreich im ersten Semifinale der Rugby-WM auf Wales (10.00 MESZ, live Sport1), und Österreichs Teamchef Gael Mouysset wundert sich immer noch, dass Les Bleus so weit gekommen sind. "Die Vorbereitung war so schlecht: Trainer Marc Lièvremont hat permanent die Aufstellung geändert, da war keine Kontinuität", sagt der Franzose, der seit 2001 in Wien lebt. "Deswegen ist das französische Spiel auch leicht auszurechnen."

Und dann gebe es da auch noch die historische Komponente: "Sie haben bei WMs noch nie mehr als ein, zwei Top-Spiele gezeigt", mit der ersten Halbzeit des Viertelfinales gegen England (16:0) sei viel davon aufgebraucht.

"Wales kommt ins Finale"

Fazit? "Ich glaube, Wales kommt ins Finale. Sie spielen flüssiger, sind mehr in Bewegung und haben Spieler, die überall angreifen können. Und sie haben nach dem Sieg gegen Irland ein riesiges Selbstvertrauen."

Und wie würde er urteilen, wenn Frankreichs Rugby-Legende Sébastien Chabal, 33, dabei wäre? "Genauso. Es war richtig, ihn nicht mitzunehmen. Er ist alt und kein entscheidender Spieler mehr, sein Handling mit dem Ball ist schlecht. Imanol Harinordoquy, der jetzt spielt, fängt Bälle mit einer Hand. Das ist toll."

Nachbarduell

Am Sonntag spielt Neuseeland gegen Australien (10.00 MESZ). Den Gastgebern fehlt der verletzte Topstar Dan Carter, auch sein Stellvertreter Colin Slade fällt aus, zudem ist Kapitän Richie McCaw angeschlagen. "Sie haben den Druck, jeder erwartet den Titel von ihnen. Das kann zu viel sein." Also Vorteil Australien? "Nein. Denn sie haben auch so noch genug Spieler, die in einer Sekunde auf Angriff umschalten und scoren können."

Einen Tipp hat Gael Mouysset, im Brotberuf Sportlehrer am Wiener Lyçée Français, noch: einen genauen Blick auf Australiens Nummer 10 Quade Cooper. "Er spielt extrem riskant, spielt Pässe ganz kurz vor dem Körperkontakt. Im Semifinale gegen Südafrika hat er das kaum gezeigt, aber vielleicht schafft er ja die Rückkehr zu seinem normalen Spiel."

Und noch einen Tipp hat er: Am 22. Oktober spielt sein österreichisches Team auf dem Wiener Sportklub-Platz gegen Israel (17.00).

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