Rekordsprung: Kameras senden live

Alle Mitglieder des Stratos-Teams sind perfekt vorbereitet für den vierfachen Rekordsprung von Felix Baumgartner am Dienstag. Die Generalprobe am Boden klappte am Wochenende besser als erwartet.

Die wetterbedingte Verschiebung des Spacejumps aus 36 Kilometern Höhe um einen Tag sieht das Team als Chance noch mal alle Kräfte zu sammeln. Mittlerweile ist die Freundin von Felix Baumgartner, Nicole Öttl, in Roswell eingetroffen. Auch Mama Eva will den Sprung ihres 43-jährigen Sohnes live sehen.

Internationale Fernsehstationen, ORF und Servus TV senden dann live. Servus TV startet um 9.30 Uhr mit Dokus und Liveein­stiegen, ORF beginnt um 13.00 die Übertragung. Ballonstart ist je nach Wetter um 14 Uhr geplant.

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Generalprobe

Jeder Handgriff der 150 Teammitglieder muss bis ins kleinste Detail perfekt sein. Nur eine kleine Unachtsamkeit, wie ein minimaler Riss im Ballon, ein Loch am Anzug, ein loses Ventil, könnten den Salzburger in höchste Lebensgefahr bringen.

58 Schritte – vom Starten der Wetterballons bis hin zum Abheben des 55 Stockwerke hohen Heliumballons – werden vom Stratos-Team am Boden durchgeführt. Danach ist Baumgartner auf sich allein gestellt. Während des Aufstiegs kommuniziert er nur mit dem bisherigen Rekordhalter, dem 84-jährigen Joe Kittinger.

Siebeneinhalb Stunden dauerte am Wochenende die nächtliche Generalprobe, bei der die Crew die Checklisten durchging und alle Abläufe durchspielte. Auch Baumgartner nahm daran teil: Er musste zum medizinischen Test, ließ sich den Druckanzug anziehen und stieg in die Kapsel.

Obwohl es bei recht kühlen Temperaturen und Nieselregen durchgespielt werden musste, klappte alles wie am Schnürchen: "Das Team ist gut eingespielt. Einige Male waren wir dem Zeitplan sogar voraus", sagt Andy Walshe vom Stratos-Team.

Der Ablauf muss perfekt sitzen, weil das Wetterfenster, das einen Ballonstart möglich macht, oft nur sehr klein ist. Der Wind darf am Boden nicht stärker als 3 km/h sein. Für Dienstag ist Wetterexperte Don Day aber recht zuversichtlich, dass die Bedingungen perfekt sind.

Wenn Baumgartner gegen sechs Uhr Früh Ortszeit (bei uns 14 Uhr) in seine Kapsel steigt, wird ihn die halbe Welt dabei begleiten. Fünf Jahre lang hat Jay Nemeth – Spezialist für Höhenaufnahmen – mit seinem Team spezielle Kameras entwickelt, die trotz extremer Bedingungen vom Rande des Weltalls gestochen scharfe Bilder liefern.

HD-Kameras zeigen Bilder aus der Kapsel und vom Absprung. Baumgartner selbst trägt fünf Mini-Kameras am Körper. Außerdem wird ein Kamera-Helikopter der Kapsel folgen. Vom Boden aus filmen Infrarotkameras. Zudem wird jedes Wort des Funkkontakts übertragen.

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