Ungewöhnliches Vorspiel zum 344. Derby: Austria und Rapid bitten zur gemeinsamen Pressekonferenz. Mag sein, dass der Schauplatz im Vorfeld der Wiener Gemeinderatswahl nicht zufällig das Rathaus ist. Und dass die Tatsache, wonach sowohl Violett als auch Grün-Weiß von roten Sponsoren profitieren, die Kooperationsbereitschaft erleichtert.
Wie auch immer: Die Aktion verdient Applaus. Das lässt auch Ex-Teamchef Josef Hickersberger von seinem spanischen Alterssitz aus wissen, wo er Sonntag via Sky das Geschehen in Wien 10 verfolgen wird.
Hickersberger war mit Austria als Spieler und mit Rapid als Spieler und als Trainer Meister geworden.. Sein Titelgewinn mit den Austria erfolgte noch zu Zeiten, als es nur anlassbezogen (böses Foul, falscher Elferpfiff) auf den Tribünen krachte, als die Verlierer tagelang wegen des Spotts auf Tauchstation gingen, als aber nicht schon im Vorfeld Hassgesänge angestimmt wurden und sich Vermummte zum Prügeln verabredeten, wie das jetzt in halb Fußball-Europa üblich ist. Deshalb sollte der gemeinsame PR-Auftritt von Austria und Rapid auch für deren Fans Symbolkraft haben.
G’sunde Rivalität ja, von Vorurteilen dominierte Gewaltbereitschaft nein. Sollten das die Hardcore-Abteilungen beider Teams anders sehen, werden die Gästesektoren nicht nur bei den kommenden vier Derbys in Wien gesperrt bleiben.
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