Rapatz, Pallitsch im 800-m-EM-Vorlauf gescheitert
Manchmal muss man es sich selbst zuschreiben, manchmal ist es auch die Konkurrenz, die einem den Weg zum Erfolg versperrt.
Im Fall von Raphael Pallitsch ist dies wörtlich zu nehmen.
Im 800-m-Vorlauf bei der EM in Helsinki machte ein unmittelbar vor Pallitsch laufender Athlet eine plötzliche TempoĂ€nderung, der BurgenlĂ€nder bekam die Spikes zu spĂŒren, zog sich eine blutende Wunde am rechten Schienbein zu und verlor den Rhythmus. FĂŒr ihn war damit in 1:48,84 Minuten (Platz 28) ebenso Endstation wie fĂŒr seinen Teamkollegen Andreas Rapatz in 1:51,79 (34).
Pallitsch lief Ende Mai in Dessau in 1:47,21 persönliche Bestleistung. Trotz gerade erst ĂŒberstandener VerkĂŒhlung befindet er sich in guter Form, nach der Hallen-WM in Istanbul war das zweite groĂe Halbfinale in diesem Jahr fĂŒr ihn erreichbar. "Schade, denn ich glaube, der Aufstieg ist heute drinnen gewesen. Aber ich hatte bei 500 Meter einen klassischen Steher drinnen, da war natĂŒrlich jeder Rhythmus weg", erzĂ€hlte Pallitsch. Warum der LĂ€ufer vor ihm bei gleichbleibendem Tempo des Feldes so langsam wurde, konnte sich der Student nicht erklĂ€ren.
Durch den Vorfall verlor Pallitsch die Distanz, die sich am Ende in den fehlenden Zehntel niederschlug. Mit einer Zeit von 1:48,46 wĂ€re er weitergekommen. "Ich glaube, ich habe nicht so viel falsch gemacht. Ich habe mich bis zum Schluss gut gefĂŒhlt, war nicht k.o. Ein paar VorwĂŒrfe bleiben natĂŒrlich, vielleicht hĂ€tte ich ein bisschen weiter vorne bleiben sollen. Aber es ist eine Erfahrung mehr", zeigte er sich durchaus selbstkritisch. Voraussichtlich wird er nĂ€chste Woche in Bottrop noch einen Versuch unternehmen, das Olympia-Limit von 1:46,30 zu unterbieten.
Die Olympia-Ambition begraben hat hingegen Rapatz, der mit seiner Freiluft-Performance haderte. "Ich kann mir das nicht erklĂ€ren. Von 500 auf 600 Meter war eine TempoverschĂ€rfung, ich dachte, ich gehe mit, habe aber mein Pulver verschossen. Ich bin wohl der einzige LĂ€ufer weltweit, der in der Halle schneller lĂ€uft als drauĂen. Olympia schaue ich mir im Fernsehen an", sagte der KĂ€rntner und schĂŒttelte den Kopf. Er war ebenfalls im MĂ€rz in der TĂŒrkei im WM-Semifinale und lief zuvor in Wien ĂLV-Hallen-Rekord in 1:46,65.