Felix Gall vor dem Mont Ventoux: „Es wird einen großen Kampf geben“

Felix Gall ist mit seiner Form bei der Tour de France zufrieden.
Felix Gall liegt bei der Tour de France auf Rang sieben. Am Ruhetag sprach er über die Etappe auf den legendären Berg und über Pogacar, der in "einer eigenen Welt" fährt.

Es läuft wie geschmiert für Felix Gall. Der Osttiroler liegt bei der Tour de France auf Rang sieben, genau 12 Minuten fehlen ihm auf den überragenden Spitzenreiter Tadej Pogacar. Am Dienstag kommt es zum Höhepunkt bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. Die Etappe von Montpellier endet nach 171,5 Kilometern mit einer Bergankunft auf dem legendären Mont Ventoux, wo sich die Tour bereits entscheiden kann. Am Ruhetag am Montag sprach der 27-Jährige über …

… den legendären Berg: Meine Erinnerungen an den Mont Ventoux sind nicht so toll. Ich bin den einmal vor drei Jahren in einem Rennen gefahren. Es war extrem heiß und meine Form war nicht gut. Aber ich weiß ungefähr, was mich erwartet. Die Stimmung ist ganz speziell. Es wird einen großen Kampf geben, viele Fahrer werden es versuchen. Aber wahrscheinlich wird das UAE-Team rund um Pogacar kontrollieren. Denn ein Sieg da oben ist extrem prestigeträchtig.

… seine Form: Es ist alles im grünen Bereich. Die Erholung nach harten Tagen ist eine meiner Stärken. Aber es steht die härteste Woche noch bevor. Es kann in alle Richtungen noch viel passieren. Am Samstag habe ich einen guten Tag gehabt, mit solchen Beinen ist viel möglich. Aber ich kann auch einmal einen schlechten oder durchschnittlichen Tag haben. Da muss ich es dann nach hinten absichern. Auf einer Etappe auf den Col de la Loze werden die Abstände groß sein. Ich werde kein sehr großes Risiko nehmen. Wenn ich einen guten Tag habe, werde ich es eher erst auf dem Schlussanstieg probieren und nicht vorher.

... Müdigkeit: Am Sonntag war der erste Tag, wo eine extreme Müdigkeit im Feld zu merken war. Da gehen die Löcher viel schneller auf.

… Pogacar und Vingegaard: Als die an mir vorbeigefahren sind, habe ich mich nicht irritieren lassen und bin in meinem Tempo weiter gefahren. Die beiden sind schon … Pogacar und auch Vingegaard sind in einer eigenen Welt, in einer eigenen Liga.

… Ruhetage: Wir machen dann eine kleine Trainingsrunde, 40 flache Kilometer. Dann gehen wir auf einen kurzen Kaffee mit Kuchen. Dann geht's zur Massage und ein Powernap ist auch dabei. Am Dienstag ist der Mont Ventoux nach 100 Kilometern. Da ist Zeit zum Wachwerden. Wenn es vom Start weg sehr schwer wäre, müsste ich am Ruhetag vielleicht zwei Stunden fahren, damit der Körper etwas zu tun hat.

… die Fans: Die Geräuschkulisse ist extrem hoch. Es sind so unglaublich viele Leute am Streckenrand. Mittlerweile höre ich meinen Namen schon öfter. Aber wenn da meine Familie steht, oder Freunde, höre ich die schon noch heraus.

… Ziele: Top Fünf wäre der absolute Wahnsinn. Aber ich weiß, wie schwer die nächste Woche ist. Wenn ich mit dem siebenten Platz in Paris einfahre, bin ich absolut zufrieden. Aber wenn ich die Chance sehe, werde ich sie nutzen. Ich werde aber mit Hirn fahren.

… die letzte Etappe nach Paris: Mittlerweile habe ich keine großen Hoffnungen, dass das kontrolliert runtergefahren wird. Aber die Abstände im Gesamtklassement sollten so groß sein, dass es nicht mehr um Sekunden gehen wird. Vielleicht gewinnt sogar Pogacar, wenn er will.

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