Felix Gall über die Tour de France: „Hinten ist die sichere Zone“

Felix Gall (in der Bildmitte) bei der Tour de France 2025.
Am ersten Ruhetag der Tour de France spricht Felix Gall über seine Ziele, über die drei besten Radfahrer der Welt und erklärt, warum er manchmal nicht alles riskiert.

Alles läuft nach Plan für Felix Gall bei seiner dritten Teilnahme an der Tour de France. Am Montag verbesserte sich der 27-jährige Osttiroler vom Team Decathlon AG2R auf Rang elf der Gesamtwertung. Nach einer Flachetappe am Mittwoch geht es ab Donnerstag ins Gebirge. 2023 konnte der Bergspezialist eine Etappe bei der Tour gewinnen. Am ersten Ruhetag der Tour sprach Gall über ...

... Fitness Das Schlimmste ist überstanden, die Nase war ein bisschen zu. So etwas ist der Klassiker während einer Grand Tour, das gehört schon fast dazu. Eine Husterei habe ich noch, aber es ist nicht schlechter geworden in den letzten Tagen. Und natürlich tut so ein Ruhetag gut.

... Problemchen Die ersten Tage habe ich ein bisschen Rückenprobleme gehabt, ein paar Verspannungen. Aber jetzt fühle ich mich wohl auf dem Rad. Ich habe auch keine Sitzprobleme, die sonst gerne auftauchen.

... Risiko Ich habe an manchen Tagen nicht alles riskiert. Man muss immer abwägen, wie viel Energie man investiert. Manchmal ist es besser, 40 Sekunden zu verlieren als das ganze Rennen. Es kann ganz schnell gehen, Stürze passieren ständig. Das Level und die Dichte sind bei der Tour extrem hoch. Wenn die Straße schmaler wird, wird es einfach eng. Aber in der Regel bleiben alle auf dem Radl.

... Sein Team Montag war ein guter Indikator. Bis zum letzten Anstieg habe ich zwei Leute bei mir gehabt. Bisher war das eine sehr gute Teamleistung. Das macht dann richtig Spaß. Extrem bitter war aber, dass Stefan Bissegger auf der ersten Etappe ausgefallen ist. Der ist einfach ein superstarker Fahrer mit viel Erfahrung. Der hat das Gespür, wie man sich im Feld bewegt.

... Taktik Ich kann mir vorstellen, dass sich manche wundern, warum ich oft hinten drin im Feld bin. Aber man muss abwägen, wie viel man investiert, wie viel Risiko man nimmt. Hinten hat man das Risiko, dass irgendwo ein Loch aufgeht. Aber es ist die sichere Zone und man hat keinen Stress mit Positionskämpfen.

... Ziele Ich denke schon in Richtung Gesamtwertung. Es kommen jetzt drei Etappen, die wirklich für die Bergfahrer sind. Ich hoffe, dass ich mittendrin sein kann unter den Besten.

... Etappensiege Es ist schwierig, Etappen zu finden, wo ich in die Fluchtgruppe gehen kann. Vielleicht versuche ich das in der dritten Woche.

... die Besten Pogacar, Evenepoel und Vingegaard sind vielleicht etwas außer Reichweite, aber dann gibt es einige, wo ich mich schon dazuzähle. Es ist noch ein langer Weg, es sind noch zwei Wochen … Am nächsten Ruhetag wissen wir mehr.

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