Radstar Gall bei der Vuelta: "Mit Rang 5 hätte ich nie gerechnet"

Felix Gall liegt bei der Vuelta im Gesamtklassement an fünfter Stelle
Der Osttiroler Felix Gall mischt auch bei der Vuelta im Spitzenfeld mit und liegt in der Gesamtwertung an der fünften Stelle.

Dafür, dass sich Felix Gall noch vor wenigen Tagen sehr schlapp gefühlt hat, ist er gerade ziemlich auf der Höhe. Nach den ersten neun Etappen der Vuelta liegt der 27-jährige Osttiroler in der Gesamtwertung auf dem fünften Platz und setzt nahtlos an seinen starken Auftritt bei der Tour de France (Gesamtfünfter) an. Am ersten Ruhetag der Spanien-Rundfahrt sprach Gall über...

  • die erste Woche 

„Ich habe einige Tage gebraucht, bis ich wirklich in Schwung gekommen bin. Gerade auf den ersten Etappen habe ich mich noch nicht so gut gefühlt. Aber seit der Etappe am Sonntag läuft’s.“

Felix Gall wurde auf der zweiten Etappe der Vuelta Sechster
  • seinen 5.Rang in der Gesamtwertung 

„Damit hätte ich nie gerechnet. Vor allem weil ich nach der Tour de France richtig erschöpft war und noch einige Tage vor der Vuelta eine Müdigkeit in mir hatte. Ich hatte gedacht, dass es ziemlich mühsam wird und habe nach den ersten Tagen sogar ein bisschen gezweifelt. Aber es läuft. Seit der Etappe am Sonntag weiß ich, wo ich stehe. Und ich habe mir mit dem vierten Platz Selbstvertrauen geholt.“

  • die zweite Woche bei der Vuelta 

„Die nächsten Tage werden richtig hart. Aber wenn ich solche Leistungen weiter abrufe, dann ist einiges möglich. Es ist ein tolles Gefühl, dass ich ganz vorne mitfahren kann.“

  • die Etappe am Freitag auf den berüchtigten Alto de Angliru, eine Passstraße mit 23,5 Prozent Steigung 

„Ich bin den Angliru noch nie gefahren, aber es schaut extrem schwer aus. Trotzdem glaube ich, dass es ein Anstieg ist, der mir liegt. Grundsätzlich taugen mir ja die steilen Anstiege.“

  • die Unterschiede zwischen der Tour de France und der Vuelta 

„Das kann man nicht vergleichen. Bei der Vuelta ist deutlich weniger Stress, sowohl im Feld als auch abseits. Es sind viel weniger Leute da, es geht entspannter zu. Was jetzt nicht heißen soll, dass das Level unbedingt viel schlechter ist. Man merkt aber, dass es zum Ende der Saison hingeht. Bei der Tour ist halt jeden Tag Vollgas.“

  • seinen Ruhetag 

„Der geht eigentlich relativ schnell vorbei: Ausschlafen, eineinhalb Stunden Radfahren mit Kaffee und Kuchen am Ende, meine Freundin hat mich besucht. Dann Interviews, später noch zum Osteopathen und Massage. Und dann ist der Tag eh schon wieder vorbei.“

  • Eine Top-3-Platzierung im Gesamtklassement 

„Wir haben erst eine Woche hinter uns und es ist noch ein langer Weg nach Madrid. Auch nach hinten sind die Abstände nicht groß, da kann noch sehr viel passieren. Möglich ist viel.“

  • die perfekte Regeneration während einer dreiwöchigen Rundfahrt 

„Für die Leistung und die Erholung ist die Ernährung wichtig. Ich achte schon auf dem Rad, dass ich genug Kohlenhydrate zu mir nehme und mich nicht leer fahre. Auch nach den Etappen muss man die Speicher schnell wieder auffüllen. Wir haben immer längere Transfers vom Ziel ins Hotel, diese Zeit nutze ich für Lymphdrainage, manchmal dehne ich auch. Und das Wichtigste ist natürlich genügend Schlaf. Man muss aufpassen, dass man nicht zu viel Kaffee trinkt. Koffein hilft zwar im Rennen, aber wenn man das jeden Tag macht, dann leidet der Schlaf.“

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