272,3 Kilometer Schinderei im Sattel

Hohe Ziele: Fabian Cancellara will nach Bronze im Zeitfahren endlich Gold im Straßenrennen.
Im Straßenrennen der Herren sind am Sonntag auch sechs Österreicher dabei.

1,5 Millionen Zuschauer erwarten die Veranstalter der Straßen-WM in der Toskana im Straßenrennen der Herren am Sonntag. Und das Gros von ihnen – die italienischen Gastgeber nämlich – erwarten einen Erfolg von Vincenzo Nibali. Der 28-Jährige aus Messina hat heuer den Giro d’Italia gewonnen und die Spanien-Rundfahrt nur knapp gegen den Amerikaner Chris Horner, bald 42, verloren.

Doch die Konkurrenz für den 1,80 Meter großen Nibali ist enorm: Da wäre einmal der belgische Titelverteidiger Philippe Gilbert, da ist aber auch der Slowake Peter Sagan, da sind die Briten Chris Froome und Bradley Wiggins. Und da ist Fabian Cancellara. Der Schweizer, der schon vier Mal WM- und einmal Olympia-Gold im Zeitfahren auf sein Konto gebucht hat, hat heuer seine gesamte Planung auf die WM ausgerichtet. Der 32-Jährige ist leichter als in den letzten Jahren, das könnte ihn Gold im WM-Zeitfahren gekostet haben, das Plus an Substanz soll ihm aber vor allem endlich die erste Goldene im Straßenrennen einbringen.

Dafür hat Cancellara auch die Österreich-Rundfahrt bestritten, gewonnen hat diese Riccardo Zoidl. Der 25-jährige Oberösterreicher, der im kommenden Jahr ein Teamkollege von Cancellara bei RadioShack sein wird, ist für Bernhard Eisel auch der Hauptgrund, warum das sechsköpfige österreichische Team hoffen darf. „Ohne ihn würde das Unternehmen keinen Sinn machen“, sagt der 32-jährige Wahl-Kärntner aus der Steiermark, „es ist eigentlich eine Mission Impossible. Aber er hat die Ö-Tour gewonnen und ist richtig gut drauf. Und der Rest der Truppe wird ihm helfen.“ Was die Österreicher vorhaben? „Wenn wir zwei Leute ins Ziel bringen und Ricci am Ende unter den Top 20 ist, ist das schon ein Riesenerfolg.“

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