Peya und der richtige Doppelpartner fürs Leben

Alexander Peya (R) of Austria and Bruno Soares of Brazil kiss their trophy after winning their men's doubles finals match against Leander Paes of India and Radek Stepanek of the Czech Republic at the Japan Open tennis championships in Tokyo October 7, 2012. REUTERS/Yuriko Nakao (JAPAN - Tags: SPORT TENNIS)
Alexander Peya bildet mit dem Brasilianer Soares ein Top-Duo und hat auch in Paris viel vor.

Ein Blick auf die inoffizielle Jahreswertung im Doppel gefällig? Richtig, ein Österreicher ist dort die Nummer zwei. Genauer gesagt, ein Wiener. Alexander Peya liegt mit seinem brasilianischen Partner Bruno Soares nur hinter den fast schon legendären US-Zwillingen Bob und Mike Bryan. In Paris warten Peya/Soares noch auf die Zweitrundengegner.

Quälen nun Journalisten-Mengen? Sind die Zeitungen voll mit den Erfolgen des Traumduos? Mitnichten. Zumindest nicht bei uns. „In Österreich nimmt kaum jemand Notiz davon, was sehr schade ist, weil wir nicht in vielen Sportarten Weltklasse sind“, sagt Peya und blickt etwas neidisch zu Soares. „In Brasilien ist Bruno hingegen ein Held, auch wegen des Mangels an Einzelspielern. Als wir dort Anfang des Jahres den Titel holten, hat eine enorme Stimmung geherrscht.“

Eingespielt

Seit rund einem Jahr geben Peya und Soares ein hübsches Pärchen ab. „Klar verstehen wir uns privat auch sehr gut, immerhin leben wir mehr zusammen als mit unseren jeweiligen Lebenspartnerinnen.“ Gemeinsame Leidenschaft: „Sushi essen, ansonsten sind wir eher langweilig“, sagt Peya, „und schauen uns andere Doppel an, die unsere Gegner werden könnten.“ Ach ja, und beide sind Fußballfans. „Als Brasilianer muss man das wohl“, sagt Soares, der Fan von Belo Horizonte ist. Der 32-jährige Peya liebt die Bayern und die Austria. „Das gibt’s doch nicht“, war sein knapper Kommentar, als er von Austrias Cupfinal-Pleite erfuhr. „Aber Meister sind wir.“

Was die beiden noch vereint? Peya: „Wir passen auf dem Platz einfach zusammen. Bruno ist ein sehr kompletter Spieler mit einem guten Volley.“ Die Ziele sind klar gesteckt: „Keiner von uns beiden hat jemals einen Grand-Slam-Titel geholt. Außerdem sind wir auf gutem Weg, das Saisonfinale am Jahresende in London zu erreichen“, sagt Soares.

In Paris muss Peya weniger Englisch sprechen (Amtssprache des Duos Peya/Soares), Gattin Natascha ist mit dem elfmonatigen Sohn Noah zu Gast in Paris. „Diese Partnerschaft ist mir freilich noch wichtiger.“

Auch das in Runde eins gescheiterte Single-Ass Jürgen Melzer spielt lieber Doppel, anstatt auf dem Trainingsplatz zu stehen. Er spielte in Paris mit dem fast 40-jährigen Inder Leander Paes bis zur zweiten Runde, in der am Samstag das Aus kam.

Oliver Marach, bis vor einem Jahr Doppelpartner von Peya, ist in Paris wieder mit dem deutschen Christopher Kas zusammen und steht in der zweiten Runde. Julian Knowle war in Roland Garros mit seinem slowakischen Standardpartner Filip Polasek unterwegs, scheiterte aber in Runde eins.

Vier Österreicher – und kein rot-weiß-rotes Duo? „Nein“, winkt Peya ab, „wir verstehen uns alle sehr gut. Aber die Partnerwahl ist immer abhängig vom Umstand, wer gerade frei ist. Und selten sind eben mehrere Österreicher frei.“ Dass es in Österreich derzeit viele gute Doppelspieler gibt, ist für Peya „ein Zufallsprodukt“.

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