Peter Sagan aus Tour de France ausgeschlossen

Die Tour ist für Peter Sagan vorbei.
Weil er den schweren Sturz von Mark Cavendish ausgelöst hat, ist Peter Sagan aus der Tour ausgeschlossen worden.

Die vierte Etappe der Tour der France ist mit einem turbulenten Finish und einer drastischen Entscheidung in Vittel zu Ende gegangen. Doppel-Weltmeister Peter Sagan wurde am Dienstag wegen seines Ellbogenchecks gegen Mark Cavendish nach einem Jurybeschluss von der Radrundfahrt ausgeschlossen

Der Slowake hatte beim Sprint-Finale, das der Franzose Arnaud Demare für sich entschied, den Briten in das Absperrgitter abgedrängt. Cavendish wurde mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht. Am Tag danach folgte die bittere Diagnose: Schulterbruch. Damit ist die Tour für den 30-Jährigen vorbei.

Die Jury hatte Sagan zunächst mit einer Zeitstrafe von 30 Sekunden in der Gesamtwertung belegt, später aber ihr Urteil verschärft. Zuvor hatte auch Cavendishs Sportdirektor Rolf Aldag den Ausschluss gefordert. Auch der deutsche Andre Greipel war verärgert: "Nur weil er das Weltmeister-Trikot anhat, kann er sich nicht alles erlauben", schimpfte der Sprinter.

Zwei Unfälle im Finish

Zwei Stürze sorgten im Finale der vierten Etappe für Aufsehen. Erst krachte es gut einen Kilometer vor dem Ziel, dabei ging auch der walisische Tour-Leader Geraint Thomas zu Boden. Kurz vor dem Ziel wurde Sprintstar Cavendish von Sagan, Etappensieger vom Montag, in die Absperrgitter gedrängt. Der Deutsche John Degenkolb stürzte anschließend über den Briten und wurde ebenfalls in eine Klinik zum Röntgen gebracht. Diagnose bei Beiden: Trauma in der rechten Schulter. Nach dem Zieleinlauf fuhr Sagan zum Teambus von Cavendish. "Ich wollte mich entschuldigen. Ich konnte ihm nicht mehr ausweichen", schilderte der Weltmeister seine Sicht der Dinge.

Mit Arnaud Demare gewann erstmals ein Franzose eine Etappe bei der diesjährigen Tour de France. Der 25-Jährige setzte sich im Massensprint vor Sagan und Alexander Kristoff durch und feierte seinen ersten Etappensieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt. Bester Österreicher war als 60. Marco Haller (Katjuscha). In der Gesamtwertung liegt der Waliser Thomas trotz seines Sturzes weiter in Führung. Zweiter ist sein Sky-Teamkollege und Vorjahressieger Chris Froome.

Am Mittwoch steht in den Vogesen die erste Bergetappe der 104. Tour de France an. Auf der nur 160,5 Kilometer langen Strecke zwischen Vittel und der Planche des Belles Filles wird ein großes Spektakel während des 5,9 Kilometer langen Schlussanstiegs erwartet. "Das wird der erste große Test. Richie Porte wird sicher etwas versuchen", sagte Thomas. Topfavorit Froome könnte wie in den Jahren zuvor attackieren.

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