Polcanova stürmt ins Olympia-Achtelfinale, auch Liu Jia siegreich
Die Oberösterreicherin Sofia Polcanova steht beim olympischen Tischtennis-Turnier im Achtelfinale. Die 26-Jährige besiegte am Montag in der dritten Runde in ihrem Auftaktmatch die unangenehm spielende Inderin Manika Batra 4:0 (8,2,5,7) und spielt nun am Dienstag gegen die Japanerin Kasumi Ishikawa um einen Platz im Viertelfinale. In die dritte Runde zog Liu Jia ein, sie besiegte Polina Michailowa (ROC) 4:3 (-8,-7,8,5,6,-8,5). Für Daniel Habesohn war in Runde drei Endstation.
Polcanova hatte sich die ersten Runden wegen ihrer Top-16-Setzung erspart, und erspart blieb ihr auch Margayta Pesozka. Gegen ihre ungarische Clubkollegin bei Linz AG Froschberg hatte sie erst einen Monat davor im EM-Viertelfinale verloren. Batra hatte Pesozka in der Runde davor ausgeschaltet, gegen Europas Nummer zwei dann aber kaum einen Auftrag. Gegen Lokalmatadorin Ishikawa, Weltranglisten-Zehnte, ist Polcanova am Dienstag aber doch Außenseiterin.
"Habe meine Angst überwunden"
Liu gab wie in der ersten Runde gegen Ganna Gaponowa erneut einer Verteidigerin das Nachsehen. Erneut benötigte sie aber wieder etwas Zeit, um das richtige Rezept zu finden. Die ersten beiden Sätze gingen recht klar verloren, aber ab da übernahm die sechsfache Olympia-Teilnehmerin das Kommando und ging in Sätzen 3:2 in Front. In Durchgang sechs ging es eine Zeit lang Kopf an Kopf, ehe Michailowa das 3:3 schaffte. So musste Satz sieben entscheiden, in dem sich Liu rasch ab- und durchsetzte.
Danach schnaufte sie einmal durch. "Sie ist sicher nicht meine Lieblingsgegnerin, aber ich habe heute meine eigene Angst überwunden", sagte die Linz-Froschberg-Spielerin. Sie habe kein wirkliches Konzept gegen die 34-Jährige aus St. Petersburg gehabt, nur gewusst, dass sie mehr angreifen als schupfen sollte. "Das habe ich geschafft, aber manchmal hat der Kopf auch versagt. Ich wollte immer sicher spielen und die Gelegenheit suchen. Ich habe nur gewusst, ich muss dranbleiben."
Jindrak war begeistert
Karl Jindrak, Sportdirektor des Österreichischen Verbandes (ÖTTV), war von der Leistung von Liu Jia begeistert. "Michailowa ist nicht ihre Traumgegnerin und nach 0:2-Satzrückstand hätte ich nicht gedacht, dass sie das noch gewinnt." Ab dem dritten Satz habe Liu aber mehr über die Mitte als über die Ecken gespielt. "Dann hat sie weniger Fehler gemacht, ist sicherer geworden, hat auch die Angriffsbälle gut retourniert." Am Dienstag geht es für Liu gegen Adriana Diaz aus Puerto Rico ums Achtelfinale.
Habesohn unterlag dem Portugiesen Marcos Freitas in einer sehenswerten Partie 3:4 (-7,3,-7,-6,11,2,-3). Am Vortag hatte er sein Auftaktmatch gegen Chew Zhe Yu aus Singapur 4:1 gewonnen. Gegen Freitas hatte er nach dem Satzausgleich zum 1:1 vorerst klar das Nachsehen, wehrte jedoch im fünften Satz einige Matchbälle ab und schaffte es in Folge in einen Entscheidungssatz. Da startete der Iberer allerdings stärker, dieses Manko konnte Österreichs Nummer zwei nicht wettmachen.
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