Tierquälerei? Springreiter Kühner wehrt sich gegen die Vorwürfe

Springreiter Max Kühner
„Wenn etwas zwischen Reiter und Pferd steht, funktioniert der Sport nicht mehr“, sagt der 50-Jährige.

Vorige Woche war bekannt geworden, dass Dressurreiterin Charlotte Dujardin das Pferd einer Reitschülerin mit Peitschenschlägen grob misshandelt hatte. Der veröffentlichte Videomitschnitt aus einer mehrere Jahre zurückliegenden Reitstunde löste einen Skandal aus und führte zur Suspendierung der mehrfachen Olympiasiegerin.

Vorwürfe gegen ÖOC-Starter

Und unmittelbar vor Olympia wurden Vorwürfe gegen Springreiter Max Kühner öffentlich. Der Fall wird vom Starnberger Amtsgericht untersucht. Dem Weltranglistendritten, der in der Nähe von München lebt und für Österreich startet, wird „aktives Barren“ (im Mai 2023) vorgeworfen. Bei dieser in Deutschland verbotenen Methode wird einem Pferd beim Überwinden eines Hindernisses im Training ein Stab gegen die Beine geschlagen, damit es höher springt.

„Das war definitiv zu viel Aufmerksamkeit für mich. Diese negative Energie wird von Leuten gestreut, die prinzipiell gegen den Reitsport sind“, sagt Kühner. „Mein Pferd merkt das auch, der merkt mindestens so viel, wie meine Frau merkt. Der physische Anspruch an diesem Sport ist weniger als der psychische. Eines ist völlig klar: Erfolg haben wir nur mit einem Pferd, das völlig mit uns ist. Wenn etwas zwischen Pferd und Reiter steht, ein missbrauchtes Vertrauen, dann funktioniert dieser Sport definitiv nicht mehr.“

Natürlich gebe es das eine oder andere schwarze Schaf im Reitsport. „Aber das bin ich nicht. Bei mir gab es nichts und deshalb wird sich das auch alles auflösen.“ Ob er ausschließen könne, dass jemals ein Video auftauche, wie bei Charlotte Dujardin: „Ja. Die Geschichte ist eineinhalb Jahre alt und wurde gezielt in der Woche vor Olympia gestreut. Fachleute sagen, da ist ein Pressevakuum, auf das Journalisten warten – und jeder lässt sich vor den Karren spannen.“

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