Österreichs Handballer qualifizieren sich für die EM

Treffsicher: Gerald Zeiner erzielte fünf Tore
27:23-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina: Das Team von Ales Pajovic qualifiziert sich als Gruppenzweiter für die EM 2022

Mit einem beachtlichen Schlussspurt haben die österreichischen Handballer ihre Chancen auf die EM-Qualifikation genutzt: Auf den Sieg in Estland am vergangenen Donnerstag folgte am Sonntagabend in Graz ein weiterer über Bosnien-Herzegowina, damit zählt die Mannschaft von Ales Pajovic zum elitären Kreis bei der Endrunde in Ungarn und der Slowakei.

Schon in der Anfangsphase hatten die Österreicher die Nase vorn, in der 3. Minute gelang Zeiner in Überzahl die erste Führung, Herburger erhöhte (4.) – und Bosnien blieb erstaunlich nervös. Der Gast, der beim Sieg im Hinspiel so dominant aufgetreten war, handelte sich die nächste Zeitstrafe ein.

Nach einer Viertelstunde führten die Gastgeber mit 8:4, vergaben dann aber einige Chancen, um den Vorsprung auszubauen. Erst Webers Siebenmeter zum 10:7 sorgte wieder für mehr Ruhe (22.). Hutecek legte nach, 11:7 (24.), nach einem Doppelpack von Zeiner (25., 26.) war der Vier-Tore-Abstand wieder hergestellt. Mit 15:11 ging es dann in die Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Österreicher dominant, und als Zeiner (48.) und Weber (50.) von 23:19 auf 25:19 stellten, war die Partie gelaufen. Zwar kamen die Bosnier noch einmal auf 26:22 heran, doch Frimmel hatte die passende Antwort parat – 27:22 (57.).

Doknics großer Auftritt

Das 27:23 fiel nicht mehr ins Gewicht, denn den Rest besorgte Tormann Golub Doknic mit einigen starken Paraden in der Schlussphase – in seinem erst dritten Spiel für das ÖHB-Team überzeugte der 39-jährige eingebürgerte Montenegriner abermals.

Erstmals seit 1993 haben somit die österreichischen Damen (WM) und Herren (EM) im gleichen Jahr die Qualifikation für ein Großereignis geschafft. Für die personell so gebeutelte Mannschaft von Ales Pajovic eine besondere Genugtuung.

Gruppe 2:
Österreich - Bosnien-Herzegowina 27:23 (15:11)
Tore Österreich:
Weber 6, Zeiner, Hutecek je 5, Bozovic 4, Frimmel 3, Posch 2, Wagner, Herburger.

Weiters: Deutschland - Estland 35:20 (17:10)

Endstand: 1. Deutschland 12/6, 2. Österreich 6/6 (qualifiziert), 3. Bosnien-Herzegowina 5/6, 4. Estland 2/6.

Die Handball-EM in Ungarn und der Slowakei soll vom 13. bis 30. Jänner 2022 stattfinden.
Spielorte: Budapest, Veszprem, Bratislava und Kosice.

"Ich muss den Jungs ein Riesenkompliment machen", sagte Robert Weber, der mit sechs Treffern der beste Werfer der Gastgeber war. "Ich muss ehrlich zugeben, nach den Spielen gegen Deutschland, die teilweise nach Demonstrationen ausgesehen haben, hatte ich schon ein bisschen ein schlechtes Gefühl, das nach der Niederlage in Bosnien dann auch noch mulmig wurde. Aber wir haben in dieser Woche gut trainiert, und es so dem Trainer wieder zurückgegeben."

"Die Jungs haben unglaublich gespielt. Die Abwehrleistung war richtig, richtig gut, unglaublich", lobte Ales Pajovic. "Wir waren im Angriff geduldig und haben wenige Fehler gemacht. Mein Puls war den ganzen Tag schon hoch, beim Spiel hatte ich dann den Eindruck, es dauert drei Stunden."

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