Österreichs erste Fußball-Teamchefin: "Mir sagte man, schneid’ dir die Haare ab"

Österreichs erste Fußball-Teamchefin: "Mir sagte man, schneid’ dir die Haare ab"
Eine Frau als Fußball-Teamchefin. Irene Fuhrmann wurde zur ersten Frauen-Nationalteam-Trainerin ernannt. Ein Gespräch über ihren gelassenen Zugang zu Sexismus, Gendern und Gehaltsunterschiede

Wie so häufig, wenn Frauen Verantwortung übernehmen sollen, sind sie nicht sofort Feuer und Flamme, sondern überlegen kurz. Das war so bei Birgit Bierlein als sie den Job als Bundeskanzlerin angeboten bekam und auch Irene Fuhrmann, sagte der ÖFB-Führung nicht sofort zu, als sie gefragt wurde, ob sie als erste Frau das Frauen-Nationalteam coachen will.

KURIER: Frau Fuhrmann, als Sie die Leidenschaft für den Fußball entdeckt haben, war der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt, dass es Frauen-Fußball gibt. Vorbilder gab es also keine. Wo kam die Faszination her?

Irene Fuhrmann: Die kam durch meinen Bruder. Das Spiel an sich hat mich fasziniert, außerdem war ich ein eher schüchternes Kind. Das Fußballspielen im Käfig mit den Freunden meines um fünf Jahre älteren Bruders hat mir geholfen, Selbstvertrauen aufzubauen. Und ich lernte mich durchzusetzen.

Warum sollte sich ein Mädchen für Fußball statt für Ballett entscheiden?

Man lernt sehr schnell Teamspirit kennen und wie man sich in einer Gruppe durch Leistung durchsetzt. Wenn man Leistung bringt, dann bist du unter den Burschen anerkannt. Das ist in meinem Fall gelungen. Mein Ballgefühl und die Technik waren meine herausragende Stärke.

In fast keinem Sport sind die Unterschiede in der öffentlichen Wahrnehmung und beim Gehalt so groß wie im Fußball. Ärgert Sie das?

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