Österreichs Boxer schielen Richtung Olympia

Aleksandar Mraovic mit seinem Trainer Johann Senfter
Die Österreicher schlagen sich gut und haben Olympia 2016 und 2020 im Blick.

Aleksandar Mraovic machte den nächsten Schritt vom übergewichtigen Jugendlichen zum ernsthaften Boxer: Der 17-jährige Wiener erreichte bei der Junioren-EM in Zagreb im Schwergewicht bereits das Viertelfinale.

Früher saß Mraovic viel vor dem Computer und hatte 110 Kilogramm. Dann begann er mit dem Boxen, nahm 15 Kilo ab. "Heute ist er eine Maschine", sagt Manfred Gamper, der Obmann des Boxclub Gym, in dem Mraovic trainiert. "Aleksandar ist ein beinharter Trainierer." "Wenn er so weitermacht, können wir dabei sein", sagt Gamper. Dabei sein bei den Olympischen Spielen. Am besten schon 2016 in Rio, vielleicht erst 2020 in Tokio.

Für Österreichs besten Boxer Marcos Nader geht es am Samstag los mit der Olympia-Qualifikation. In Baku bekommt er es mit dem Kenianer Rayton Okwiri zu tun. Wenn in den Monaten danach alles perfekt läuft, kann der 24-Jährige bereits im Februar das Olympia-Ticket lösen.

Starke Frau

Ebenfalls morgen wird es ernst für Melanie Fraunschiel: Die Wienerin tritt beim international stark besetzten Dolomitencup in Lienz an. Die heute 29-Jährige wechselte erst vor vier Jahren vom Karate zum olympischen Boxen. Die Olympischen Spiele sind ihr Ziel, doch für sie kommt Rio 2016 zu früh. "Es werden pro Kontinent und Gewichtsklasse nur vier Frauen zu Olympia geschickt. Das wird sich für mich nicht mehr ausgehen. Aber ich bin erst 29. Da sind die Spiele 2020 natürlich noch ein Thema."

Amateurboxen will sie im Vergleich mit den Profis nicht als Sport zweiter Klasse verstehen. "Als Profi braucht man Geld – und man kann Geld verdienen. Als Profi kann man sich monatelang auf einen Kampf vorbereiten", sagt sie. Amateure hingegen kämpfen in einem Turniersystem. "Dabei kann es sein, dass ich in der ersten Runde gegen eine große Dünne kämpfe, in der zweiten gegen eine kleine Starke. Ich muss also alle Kampfstile draufhaben."

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