Österreich im Daviscup: Ohne Thiem, aber mit Hoffnung

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Das Tennis-Team hat gute Chancen auf das Finalturnier. Viel lernen können die Jungen von Jürgen Melzer.

Alters-Erscheinungen sind im Welttennis alles andere als eine Seltenheit (siehe Federer, Nadal, Djokovic). Die Beharrlichkeit, mit der Jürgen Melzer über all die Jahre im Daviscup aufgetreten ist, verdient dennoch mehr als nur eine Fußnote in den Statistiken.

Zu verdienen gab es für die Profis beim Länderwettstreit stets nur wenig im Vergleich zur Tour, ernten konnte man in den glorreichen Zeiten des 120 Jahre alten Wettbewerbs dafür aber jede Menge Ruhm und Ehre. Doch auch davon gab’s in der jüngeren Vergangenheit immer weniger zu holen, weshalb die Kosten-Nutzen-Rechnung vieler Topspieler zuungunsten des nerven- und kräfteraubenden Daviscups ausfiel.

Die überfällige Reform fiel mit dem Finalturnier radikal aus, der Erfolgsbeweis steht aber auch im zweiten Jahr nach der Modusänderung noch aus.

Für Melzer wäre eine Teilnahme im November ein letztes großes Highlight. Anders als zu seiner Glanzzeit muss sich der 38-Jährige nicht sorgen um Österreichs Daviscup-Zukunft. Dennis Novak, 26, geht in Abwesenheit von Dominic Thiem zusehends souverän um mit der Rolle als Nummer eins. Jurij Rodionov, 20, löst allmählich das Versprechen in sein Talent ein. Von Routinier Melzer kann er viel lernen, etwa Geduld. Der Rekordspieler benötigte acht Partien und vier Jahre, um sein erstes Daviscupmatch zu gewinnen.

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