Offiziell wurde dem Wahlausschuss das Misstrauen ausgesprochen, weil der Vorschlag schon früh in die Medien gelangte. Letztlich wurde bei der außerordentlichen Hauptversammlung doch abgestimmt, der Vorschlag fiel durch. „Mein Wunsch ist es, ein Präsidium mit meinen Vertrauten zu haben“, sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss in einem Gespräch mit Journalisten. Diesen Wunsch kann ihm der neue Wahlausschuss erfüllen.
Nur Ski-General Scherer macht wieder mit
Dafür ist ein Mitglied sinnbildlich, Ski-Generalsekretär Christian Scherer, der auch schon im Wahlausschuss saß, dem das Misstrauen ausgesprochen wurde. „Der ÖSV steht zu 100 Prozent hinter ÖOC-Präsident Karl Stoss und wird sich auch dafür einsetzen, dass er für mindestens eine weitere Periode zur Verfügung steht“, hieß es in einer Aussendung des Ski-Verbandes im Juni. Zuvor hatte Präsidentin Roswitha Stadlober noch erzählt, dass ihr ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel vermittelt habe, „dass er dazu steht, dass er mich nicht im Präsidium sieht.“
Vier der sieben Mitglieder des Wahlausschusses kommen aus den Fachverbänden. Harald Mayer ist der Präsident des Radsport-Verbandes. Der 81-jährige Herwig van Staa war Tiroler Landeshauptmann und ist Präsident des Schützenbundes. Patrick Minar kommt vom Hockeyverband – dessen Präsident Walter Kapounek sitzt im aktuellen Vorstand, wollte weitermachen, stand aber nicht auf dem abgelehnten Wahlvorschlag.
Die drei restlichen Mitglieder kommen von den Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und Sport-Union. Die haben Vertreter aus den Bundesländern nominiert. Sie sind sauer, weil im ersten Wahlausschuss der vom alten Vorstand desavouiert wurde, ein Präsident (MacDonald) und zwei Generalsekretäre (Maurer und Nittnaus) saßen.
Die Favoriten von Präsident Karl Stoss
Es wird interessant, wer in den neuen Vorstand nominiert wird. Karl Stoss hat angeblich schon eine Wunschliste gehabt. Auf der fehlten die widerspenstigen Verbandschefs Gerald Martens (Basketball), Arno Pajek (Schwimmen) und Thomas Reichenauer (Ringen), die sich auf der abgewählten Liste fanden.
Hoch im Kurs stehen beim Präsidenten seine langjährigen Mitkämpfer Elisabeth Max-Theurer und Walter Kapounek. Die Präsidentin des Pferdesportverbandes und der Hockeyboss wollten weiter im Vorstand bleiben, schafften es aber nicht auf auf den – ohnehin dann abgelehnten – Wahlvorschlag. Ein drittes Wintersport-Vorstandsmitglied sollte vom Eishockey kommen, es dürfte sich um Vizepräsidentin Yasmin Sarina Stepina handeln. Auf der nicht gewählten Liste stand Volleyball-Boss Gernot Leitner, Stoss könnte aber Handball-Chef Markus Plazer näher stehen.
Nur drei Mitglieder des alten Vorstands waren auf neuer Liste
Sechs Mitglieder des alten Vorstands haben sich nicht mehr beworben, fünf schon. Von diesen standen drei auf der später verpönten Liste (Markus Prock, Sonja Spendlhofer und Ruder-Boss Horst Nussbaumer)..
Bei der Demontage des Wahlvorschlags traten Fachverbands-Präsidenten und eine Präsidentin auf, die gegen sich stimmten wie Sonja Spendlhofer (Leichtathletik), Markus Prock (Rodeln), Martin Poiger (Judo) und Gernot Leitner (Volleyball).
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