Richtig, dort hat Handball einen ganz anderen Stellenwert. Man kann sagen, es ist nach Fußball die Sportart Nummer zwei.
Erkennt man Sie in Kiel, wo Sie seit drei Jahren spielen, schon auf der Straße?
Kiel hat rund 250.000 Einwohner, ist also für deutsche Verhältnisse nicht allzu groß. Da wirst du schon mal angesprochen, da wollen viele auch ein Foto mit dir.
Jahrelang spielten Sie gemeinsam mit Ihrem Vater Serhij bei den Fivers. Stehen Sie auch jetzt noch ständig mit ihm in Verbindung?
Wir telefonieren nach wie vor jeden Tag.
Wird da nur über Handball gesprochen?
Je älter ich werde, desto mehr vertraut er mir. Anfangs gab es noch viel mehr Tipps, jetzt weiß er, dass ich selbst sehr gut analysieren kann und dass ich auch die richtigen Leute um mich habe. Aber wir haben eine normale Vater-Sohn-Beziehung, da wird freilich auch über andere Dinge gesprochen.
Nun geht es am 6. Jänner ausgerechnet gegen Deutschland mit ihren Kieler Teamkameraden Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek. Was erwarten und erhoffen Sie sich?
Wir wollen ein positives Gefühl, um mit voller Euphorie in die EM gehen zu können. Und den Deutschen dieses Gefühl nehmen.
Die heimische Liga pausiert seit Mitte Dezember, Sie spielten in Deutschland noch bis 29. Dezember. Kann die Kraft ein Problem werden?
Nein, denn die regelmäßigen Spiele bin ich gewohnt, ich kenne also den Rhythmus. Man muss eben noch mehr auf seinen Körper aufpassen.
Gibt es während der EM für den Wiener Bilyk einen „Heimschläfer“?
Natürlich nicht. Wir sind alle im Hotel, weil der Fokus zu 100 Prozent auf Handball gelegt ist, weil wir gemeinsam analysieren müssen und gemeinsam erfolgreich sein wollen.
Wann wäre die EM ein Erfolg für Sie?
Zu dem Zeitpunkt, an dem wir Euphorie entfachen können. Sportlich gesehen wollen wir in die Hauptrunde, dafür werden wir alles geben. Ich war 2010 schon bei der Heim-EM dabei, das war ein Fest. Jetzt stehen wir selbst in der Verpflichtung.
Haben Sie Vorbilder?
Im Handball habe ich kein Vorbild. Und wenn überhaupt, ist es meine Familie. Die mir die Kraft gibt, den Alltag zu bewältigen.
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