Nur Djokovic und Murray sind besser als Thiem
Alles andere ist nebensächlich. "Ich bin derzeit im siebenten Himmel", sagt Dominic Thiem. Das Ticket dazu besorgte er sich mit seinem bislang größten Turniersieg. Im Finale des ATP-500-Turniers von Acapulco schlug der 22-Jährige den Australier Bernard Tomic 7:6, 4:6, 6:3 – es war sein fünfter Titel.
Damit ist er gemeinsam mit Jürgen Melzer die Nummer zwei im rot-weiß-roten Ranking hinter Thomas Muster (44). Und: Thiem ist mit diesem Erfolg hinter Novak Djokovic und Andy Murray drittbester Spieler des Jahres und in der Weltrangliste die Nummer 14. Auf die Top 10 fehlen 285 Punkte. "Wenn man Nummer 14 bist, orientiert man sich auf Platz 13 oder 12", sagt sein Trainer Günter Bresnik, der ohnehin andere Ziele für seinen Schützling ausgibt. "Das große Ziel sind nicht die Top 10, sondern der Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier, dann ergibt sich alles von selbst."
Der Niederösterreicher bleibt trotz der Höhenflüge seines Schützlings in gewohnter Manier auf dem Boden. "Da gibt es schon noch drei, vier Spieler, die vor ihm sind. Aber die sind alle wesentlich älter. Die Zeit spricht für Dominic."
Keine Krankheiten
Die Erfolge kommen für Bresnik nicht aus heiterem Himmel. "Ich habe immer gewusst, was er kann. Jetzt sind viele überrascht." Er selbst ist es auch deshalb nicht, weil in der Vorbereitung alles gepasst hat. "In den vergangenen vier Jahren wurde er in dieser wichtigen Phase immer von Krankheiten zurückgeworfen. Zuletzt musste er aus Teneriffa immer vorzeitig abreisen."
Thiem im Team
Zuvor gilt es für Thiem auch noch Daviscup zu spielen. Heute Früh ging sein Flieger aus Mexiko Richtung Europa, wo er heute Abend in Wien ankommen sollte. Dienstag wird ein Tag Pause eingelegt. "Er braucht in Portugal kein Training. Das wäre sinnlos." Deshalb wird Thiem erst am Mittwoch zu den Kollegen nach Guimarães stoßen, wo ab Freitag aufgeschlagen wird.
Der Stress lässt sowieso nicht nach, unmittelbar nach dem Daviscup geht es weiter nach Indian Wells, wo Thiem ab 10. März spielen wird. Da ist – wie auch zwei Wochen später in Miami – Bresnik wieder dabei.
Den Stress nimmt Thiem gerne in Kauf, auch auf eigene Kosten. Der Tennisverband zahlt vorerst nur das Ticket von Wien nach Portugal, nicht aber den aufwendigen Überseeflug. Nicht, dass sich das Thiem nicht leisten könnte – der Lichtenwörther verdiente heuer schon mehr als eine halbe Million Euro an Preisgeld. Eine feine Geste wäre es aber gewesen. Denn Thiems Erfolge helfen auch dem österreichischen Tennis.
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