Die Präsidialsektion unter Eva Wildfellner, Generalsekretärin des Ministeriums, hält nach der Revision fest: "Mögliche Preisabsprachen waren weder dem Kabinett noch – nach derzeitigem Wissensstand – der Fachsektion bekannt." Nach derzeitigem Wissensstand. Kogler reagierte, weil "gegen interne Vorgaben zur Auftragsvergabe und zum Genehmigungsverfahren des Ministeriums verstoßen wurde". So werden Führungskräfte der Sektion Sport zur Teilnahme an Schulungen (Vergaberecht, interne Verwaltung, Compliance) verpflichtet. Und die Sektion Sport wird durch die Präsidialsektion kontrolliert, die Aufträge an Externe prüfen und genehmigen muss.
Und jetzt gibt es noch einen Aufschrei von unzufriedenen Sport-Präsidenten in Form einer Pressekonferenz am Dienstag unter dem Titel "Alarm im Sport" und dem Untertitel "Überlebenskämpfe im Wirbel der österreichischen Sportbürokratie". Auf dem Podium werden Robert Fiegl (Generalsekretär Golf), Gerald Martens (Präsident Basketball), Christian Barkmann (Wiener Tennis-Präsident) und Arno Pajek (Präsident Schwimmen) sprechen.
Rund zwei Drittel der olympischen Sommersportarten zeigen sich solidarisch mit ihrer Kritik am Fördersystem, darunter auch solche, die im Herbst letzten Jahres mit mehr Geld als in der Förderperiode davor bedacht worden sind. Es geht auch um die Valorisierung der Förderung, also um eine Erhöhung oder besser gesagt "Anpassung" der Mittel, die an alle Verbände ausgeschüttet werden – die sind seit zehn Jahren gleich geblieben und, unglaublich aber wahr, für mehr als zwei Drittel der olympischen Sommersportverbände sogar gesunken.
Seit Anfang Dezember suchen sie das Gespräch mit Kogler. Erst wurden die Themen der verzweifelten Verbände vom Sportkabinett zur Überprüfung eingefordert, bevor es einen Termin geben sollte. Zuletzt stellte das Ministerium Gesprächsrunden zusammen, bei denen auch die "zufriedenen" Verbände dabei sein sollten. Das wollen die Unzufriedenen nicht. Sie wollen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. "Dabei wollen wir nur, dass unser Sportminister die Situation von der Sportfront ungefiltert erzählt bekommt, damit konstruktive Verbesserungsvorschläge rasch und nachvollziehbar ankommen", sagt einer der 18 Präsidenten, der nicht namentlich genannt werden will. So aber hat man das Gefühl, dass man als unerwünschter Bittsteller angesehen wird.
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