Zum anderen ist es vielleicht sogar Alonso selbst. So mancher Experte glaubte nach dem Grand Prix in Monaco, dass Alonso mit einem unglücklichen Reifenwechsel seinen Sieg verspielte. Am Samstag reichte es mit einem beschädigten Unterboden nur für Startplatz neun.
Laudas Expertise
„Unglücklicherweise können Fahrer ihr Bestes manchmal nicht unter Beweis stellen, weil sie die falschen Entscheidungen treffen. Und Alonso hat einige Fehler gemacht“, hatte Niki Lauda schon vor Jahren Zweifel angebracht, dass der zweifache Weltmeister an seine beste Zeit noch einmal anschließen kann. Doch nach Jahren des Mittelmaßes auf höchster Ebene zeugte der Spanier zuletzt von unbändigem Willen, wieder ganz vorne mitzufahren. Alonso blüht im Aston Martin regelrecht auf und schaffte es in sechs Saisonläufen fünf Mal auf das Podest. Mit seinen 41 Jahren ist er vor dem Heim-Grand-Prix beeindruckender Dritter in der Weltmeisterschaft.
Das ringt auch seinen Gegnern auf der Rennstrecke den größten Respekt ab, die teils noch gar nicht auf der Welt waren, als der Asturier 2001 in die Königsklasse eingestiegen ist. „Es ist ziemlich beeindruckend für so einen alten Jungen“, sagte Teamkollege Lance Stroll und ergänzte: „Er ist nicht nur physisch, sondern auch mental fit.“ Nyck de Vries ist vor allem beeindruckt von seinem Siegeswillen. „Nach all den Jahren hat er noch so viel Hunger, wettbewerbsfähig zu sein. Das sagt viel über seine Persönlichkeit aus“, sagte der Williams-Fahrer.
Aus dem Siegeswillen macht auch Alonso selbst kein Hehl: „Wir haben viele dritte Plätze geschafft, einen zweiten in Monaco, der nächste Schritt, den wir brauchen, ist der nach ganz oben. Dafür müssen wir alle Gelegenheiten nutzen.“
Aufgeben sei nicht seine Art, sagt er. Das betrifft wohl auch die Mission 33. Bei deren Erreichen soll jetzt sogar das Universum helfen. Spanische Astronomen von der Fundación de Astronomía y Astronáutica de Mallorca haben einen Asteroiden nach dem Asturier benannt. Nicht zufällig endet seine Nummerierung (73533) mit -33. Er reist mit 9 Kilometer pro Sekunde durchs All und soll Alonso zum nächsten Rekord bringen. Die längste Spanne zwischen zwei Siegen hält derzeit noch der Italiener Riccardo Patrese, es waren „nur“ sechseinhalb Jahre.
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