Webber gewinnt in Silverstone

Webber gewinnt in Silverstone
Mark Webber siegte beim Grand Prix in Silverstone. Auf seinem Auto waren die Fotos von 25.000 Menschen.

Das gab es noch nie: gleich 25.000 Menschen durften sich als Sieger fühlen. Denn 25.000 Fotos zierten das Auto von Mark Webber – wer zuvor für die Wings-for-Life-Stiftung gespendet hatte, dessen Foto durfte auf dem Red Bull das Australiers mitfahren.

Der 35-jährige Routinier Webber fuhr in einem wenig spektakulären Rennen in Silverstone souverän. Vier Runden vor Schluss zwängte er sich in einem sehenswerten Überholmanöver am bis dahin führenden Fernando Alonso vorbei. Bei dessen Ferrari hatten die Reifen stark abgebaut. "Fernando war sehr schnell, aber auch ich habe nie aufgegeben, Tempo zu machen", sagte der sektgeduschte Webber. "Ich bin richtig stolz, ein zweites Mal hier gewonnen zu haben."

Webber scheint die Strecke in Großbritannien zu liegen, vier Mal in Serie stand er hier nun auf dem Podest, nach 2010 gelang am Sonntag auf trockener Strecke der zweite Sieg. Mit seinem zweiten Saisonerfolg nach Monte Carlo verkürzte Webber den Rückstand auf den WM-Führenden Alonso auf 13 Punkte. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali konnte seine Gefühle nicht so richtig deuten: "Wenn man fast das ganze Rennen führt und am Ende dann Zweiter wird, ist das nie so toll. Aber wir waren absolut konkurrenzfähig, besonders zu Beginn mit den harten Reifen. Fernando führt weiterhin die WM an, aber jetzt von einem Zweikampf WebberAlonso zu reden, ist viel zu früh."

Dennoch scheinen derzeit die Teams von Ferrari und Red Bull auf Augenhöhe zu fahren: Vettel wurde fünf Tage nach seinem 25. Geburtstag Dritter vor Ferrari-Mann Massa. "Darauf kann man aufbauen", sagte Vettel. "Das Ergebnis mit Platz eins und drei freut mich natürlich für das Team. Unsere Fabrik liegt die Straße runter, es ist unser Heimrennen. Wir werden noch ein paar Drinks heute Abend haben."

Chaostage

Die Streckenbetreiber jedoch hatten nichts zu lachen. Mindestens fünf Millionen Euro beträgt der finanzielle Schaden nach dem Regenchaos, berichtet der Sunday Telegraph. Ein Loch ins Budget reißen vor allem die zugesagten Rückerstattungen an Fans. Tausende hatten es am Freitag nicht bis zur Rennstrecke geschafft, da die Parkplätze wegen des Dauerregens völlig durchweicht – und deshalb gesperrt – waren. Für den ebenfalls verregneten Samstag hatten die Organisatoren dann mehr als 20.000 Ticket-Inhaber gebeten, zu Hause zu bleiben – das Geld für die bereits bezahlten Eintrittskarten würden die Fans erstattet bekommen.

Die Veranstalter kündigten eine Untersuchung an. Denn zuvor waren rund 1,3 Millionen Euro in ein neues Verkehrskonzept geflossen.

Grand Prix in Silverstone

1. Mark Webber AUS Red Bull
2. Fernando Alonso ESP Ferrari + 3,0
3. Sebastian Vettel GER Red Bull 4,8
4. Felipe Massa BRA Ferrari 9,5
5. Kimi Räikkönen FIN Lotus 10,3
6. Romain Grosjean FRA Lotus 17,1
7. Michael Schumacher GER Mercedes 29,1
8. Lewis Hamilton GBR McLaren 36,4
9. Bruno Senna BRA Williams 43,3
10. Jenson Button GBR McLaren 44,4
11. Kamui Kobayashi JPN Sauber 45,3
12. Nico Hülkenberg GER Force India 47,8
13. Daniel Ricciardo AUS Toro Rosso 51,2
14. Jean-Eric Vergne FRA Toro Rosso 53,3
15. Nico Rosberg GER Mercedes 57,3
16. Pastor Maldonado VEN Williams 1 Runde
17. Heikki Kovalainen FIN Caterham 1 Runde
18. Timo Glock GER Marussia 1 Runde
19. Charles Pic FRA Marussia 1 Runde
20. Pedro de la Rosa ESP HRT 2 Runden
21. Narain Karthikeyan IND HRT 2 Runden

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