Webber gewinnt enges Monaco-Rennen

Webber gewinnt enges Monaco-Rennen
Dem australischen Pole-Mann gelingt ein Start-Ziel-Sieg. Nico Rosberg, Fernando Alonso und drei weitere Fahrer landen knapp dahinter.

Red Bull hat zum dritten Mal in Folge den Prestige-Grand-Prix in Monaco gewonnen. Der Australier Mark Webber siegte am Pfingstsonntag hauchdünn vor Nico Rosberg (Mercedes), Fernando Alonso im Ferrari sowie seinem Teamkollegen Sebastian Vettel und sorgte gleichzeitig für einen Rekord. Noch nie in der 63-jährigen Geschichte der Formel 1 hat es in den ersten sechs Rennen sechs verschiedene Sieger gegeben. Alleiniger WM-Führender ist nach 6 von 20 Rennen Alonso.

Zwei Jahre nachdem er dem austro-englischen Team den ersten Monaco-Triumph geschenkt hatte, kurvte Webber auf dem bis kurz vor Schluss trockenen Straßenkurs zu seinem zweiten Sieg im Fürstentum. "Sorgen hat mir vor allem das Wetter gemacht. Zwei Siege in Monaco sind natürlich fantastisch", sagte der Australier, nachdem er wie üblich Gratulation und Pokal aus der Hand von Fürst Albert erhalten hatte.

Einzig ein möglicher Protest bedrohte den GP-Sieg für Red Bull. Die RB8 haben angeblich eine unerlaubte Öffnung im Unterboden, das Team bestreitet das aber. In der Konstrukteurswertung sind die "Österreicher" damit klar in Front.

Fehlerlos

Zum insgesamt achten Mal in den vergangenen elf Auflagen und zum vierten Mal in Folge war mit Webber der Sieger damit auch von der in Monaco so wichtigen, diesmal aber "geschenkten", Pole-Position los gefahren. Bestzeit hatte sich am Samstag Michael Schumacher im Mercedes gesichert, der Deutsche startete wegen einer Strafe aber nur von Platz sechs. Er wurde schon am Start vom Franzosen Grosjean weggedrängt und fiel später aus.

Webber hingegen legte ein praktisch fehlerloses Rennen hin und verteidigte auf der Strecke seine Führung vom ersten bis zum letzten Meter. Zwar lagen die Top-Sechs die meiste Zeit innerhalb von nur sechs Sekunden, aber auch als im Finish der lange angekündigte Regen einsetzte, behielt der erfahrene Australier die Nerven. Er steuerte im wichtigsten Rennen des Jahres souverän - wenn auch nur 0,643 Sekunden vor Rosberg und 6,195 vor dem sechstplatzierten Felipe Massa im Ferrari - zu seinem achten GP-Sieg.

Ereignislos

Insgesamt war die 70. GP-Auflage im Fürstentum dennoch eine der eher ereignislosen Sorte. Trotz DRS gab es praktisch keine Überholmanöver auf der Strecke. Bis auf den Start (dazu waren noch Untersuchungen ausständig), bei dem der "eingezwickte" Lotus des Franzosen Romain Grosjean "verschrottet" wurde, sowie dem einzigen Boxenstopp der Top-Fahrer, tat sich nicht allzu viel. Selbst die Regentropfen kamen zu spät, erst nach der Zielflagge schüttete es aus allen Wolken.

Vettel verlor seine WM-Führung an Alonso, obwohl er gegenüber dem verpatzten Qualifying gleich fünf Plätze gut machte und unmittelbar hinter dem Spanier Vierter wurde. Der Weltmeister war als einziger der Topfahrer mit den härteren Reifen ins Rennen gegangen, wechselte in der 46. Runde als Letzter und machte damit zwei weitere Positionen gut. Drei hatte Vettel schon am Start gewonnen. Die Hoffnung, als zeitweiliger Führender genügend Vorsprung herauszufahren, um auch nach seinem eigenen Boxenstopp vorne zu sein, ging aber nicht auf. So führt Alonso vor dem kommenden Kanada-GP mit 76 Punkten drei Zähler vor Vettel und Webber (73).

Ein bitteres Wochenende erlebte Pastor Maldonado. Zwei Wochen nach seinem Sensationstriumph in Barcelona startete der Venezolaner im Williams von ganz hinten und schied schon in Runde zwei aus.

Grand Prix von Monaco

1. Mark Webber AUS Red Bull 1:46:06,557
2. Nico Rosberg GER Mercedes +0,643
3. Fernando Alonso ESP Ferrari +0,947
4. Sebastian Vettel GER Red Bull +1,343
5. Lewis Hamilton GBR McLaren +4,101
6. Felipe Massa BRA Ferrari +6,195
7. Paul di Resta GBR Force India +41,537
8. Nico Hülkenberg GER Force India +42,562
9. Kimi Räikkönen FIN Lotus +44,036
10. Bruno Senna BRA Williams +44,516
11. Sergio Perez MEX Sauber +1 Runde
12. Jean-Eric Vergne FRA Toro Rosso +1 Runde
13. Heikki Kovalainen FIN Caterham +1 Runde
14. Timo Glock GER Marussia +1 Runde
15. Narain Karthikeyan IND HRT +2 Runden
16. Jenson Button GBR * McLaren +8 Runden

Out: Michael Schumacher (GER/Mercedes), Jenson Button (GBR/McLaren), Romain Grosjean (FRA/Lotus), Pastor Maldonado (VEN/Williams), Pedro de la Rosa (ESP/HRT), Kamui Kobayashi (JPN/Sauber), Witali Petrow (RUS/Caterham), Daniel Ricciardo (AUS/Toro Rosso), Charles Pic (FRA/Marussia)

6 Rennen, 6 Sieger

Sechs verschiedene Sieger in den ersten sechs Rennen, so etwas hat es in der 63-jährigen Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft noch nie gegeben. Der Überblick über die bisherigen sechs Rennen der WM 2012:

Formel 1-Rekord: 6 Rennen, 6 Sieger

Sieger WM-Führender WM-Führender Team
Australien: Button McLaren Button (25 Punkte) McLaren (40)
Malaysia: Alonso Ferrari Alonso (35) McLaren (55)
China: Rosberg Mercedes Hamilton (McLaren/45) McLaren (88)
Bahrain: Vettel Red Bull Vettel (53) Red Bull (101)
Spanien: Maldonado Williams Alonso, Vettel (61) Red Bull (109)
Monaco: Webber Red Bull Alonso (76) Red Bull (146)

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