Vettel feiert ersten Saisonsieg
So schnell kann`s gehen. Vor einer Woche sprach man über Red Bull noch als Team in der Krise. Ratlosigkeit herrsche bei der Mannschaft, zu langsam sei das Auto in das Sebastian Vettel kein Vertrauen habe.
Doch am Sonntag meldete sich die österreichisch-englische Mannschaft mit dem Deutschen Doppelweltmeister eindrucksvoll zurück. Vettel gewann nicht nur das Rennen in Bahrain vor den überraschend starken Lotus-Piloten Kimi Räikkönen (Fin) und Romain Grosjean (F). Der 24-jährige Deutsche übernahm auch die Führung in der Fahrer-WM.
Einer, der am meisten von der Performance seines Autos überrascht war, war der Sieger selbst. "Das haben wir vor dem Wochenende nicht erwartet", sagte ein erleichterter Vettel. "Erstmals war die Balance des Autos gut. Das Team hat viele Stunden in der Garage verbracht. Aber das Rennen war extrem eng. Ich habe mir keinen Fehler leisten dürfen."
Tatsächlich war Lotus der schärfste Konkurrent von Red Bull. Zehn Runden vor Schluss sah es gar nach einem möglichen Sieg von Rückkehrer Räikkönen aus, dann musste sich der Finne mit abbauenden Reifen doch mit Platz zwei zufrieden geben – seinem ersten Podest seit Monza 2009. "Ich bin enttäuscht, dass ich es nicht geschafft habe", sagte der schweigsame Räikkönen und blickte dabei so, als ginge ihn das alles nichts an.
Comeback
2009 hatte Räikkönen die Lust auf die Formel 1 verloren. Ferrari soll ihm 20 Millionen Euro gezahlt haben, damit er für Fernando Alonso Platz macht. Räikkönen wagte das Abenteuer Rallye-WM und fuhr dort Autos zu Schrott. Lotus gab ihm eine Chance – im vierten Rennen bedankte sich Räikkönen für das Vertrauen.
Eine Gratulation dafür kam von Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko: "Lotus war ein harter Gegner. Wir waren am Limit."
Großer Verlierer des Rennens war McLaren. Lewis Hamilton kam nur auf Rang acht, Jenson Button kostete ein Reifenschaden in der Schlussphase scheinbar sichere Punkte und Platz zwei in der Fahrerwertung.
Die Formel 1 macht nun drei Wochen Pause und übersiedelt nach Europa zum nächsten Rennen am 13. Mai in Barcelona. Eine Tendenz, welches Team heuer dominieren wird, hat sich noch nicht abgezeichnet. Das weiß auch Sebastian Vettel: "Es ist eine sehr enge Saison, die Autos liegen sehr eng beieinander. Es ist ein Auf und Ab. Und ich bin immer noch nicht ganz sicher, wie konkurrenzfähig wir wirklich sind."
GP von Bahrain - Endstand nach 57 Runden
1. | Sebastian Vettel | GER | Red Bull | 01:35:10,990 |
---|---|---|---|---|
2. | Kimi Räikkönen | FIN | Lotus | +03,333 |
3. | Romain Grosjean | FRA | Lotus | +10,194 |
4. | Mark Webber | AUS | Red Bull | +38,788 |
5. | Nico Rosberg | GER | Mercedes | +55,460 |
6. | Paul di Resta | GBR | Force India | +57,543 |
7. | Fernando Alonso | ESP | Ferrari | +57,803 |
8. | Lewis Hamilton | GBR | McLaren | +58,984 |
9. | Felipe Massa | BRA | Ferrari | +01:04,999 |
10. | Michael Schumacher | GER | Mercedes | +01:11,490 |
11. | Sergio Perez | MEX | Sauber | +01:12,702 |
12. | Nico Hülkenberg | GER | Force India | +01:16,539 |
13. | Kamui Kobayashi | JPN | Sauber | +01:30,334 |
14. | Jean-Eric Vergne | FRA | Toro Rosso | +01:33,723 |
15. | Daniel Ricciardo | AUS | Toro Rosso | +1 Runde |
16. | Witali Petrow | RUS | Caterham | +1 Runde |
17. | Heikki Kovalainen | FIN | Caterham | +1 Runde |
18. | Jenson Button | GBR | McLaren | +2 Runden |
19. | Timo Glock | GER | Marussia | +2 Runden |
20. | Pedro de la Rosa | ESP | HRT | +2 Runden |
21. | Narain Karthikeyan | IND | HRT | +2 Runden |
22. | Bruno Senna | BRA | Williams | +3 Runden |
Out: Jenson Button (GBR/McLaren), Charles Pic (FRA/Marussia)
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