In Suzuka kann ich mich austoben

In Suzuka kann ich mich austoben
Seb will zum vierten Mal Weltmeister werden. Wo das passiert ist ihm egal – Hauptsache es passiert!

Konnichiwa aus Japan!

Viele reden derzeit, dass wir hier in Japan den ersten "Matchball" haben und die Meisterschaft entscheiden können, aber ich würde das nichts so ausdrücken. Im Tennis, wo der Begriff ja herkommt, hat man es eine Spur einfacher, weil es da wirklich nur auf einen selbst ankommt. In der Formel 1 spielen noch so viele andere Faktoren mit, die die ganze Sache erheblich schwerer machen. Sicher ist uns bewusst, dass wir uns im Moment ganz klar in der Favoritenrolle befinden, aber auch, dass das unterm Strich nichts bedeutet. Am Ende entscheiden die Leistung und die gewonnen Punkte und es muss nur einmal was schief gehen, schon sieht die ganze Sache wieder anders aus.

Unser Ziel ist natürlich klar – wir wollen beide Titel verteidigen und wieder Weltmeister werden, aber dafür müssen wir alle Rechnungen, Spekulationen und möglichen Szenarien ausblenden. Das wichtigste im Jahr ist, dass wir es schaffen und am Ende der Saison ganz oben stehen. Wann und wo das passiert, ist mir nicht so wichtig, so lange es passiert. Dementsprechend werden wir uns jetzt sicher keinen noch größeren Druck aufhalsen, sondern einfach wie immer hart arbeiten, voll angreifen und vor allem viel Spaß dabei haben.

Spaß ist vielleicht auch das perfekte Wort, um das Rennwochenende selbst zu beschreiben, weil Japan wirklich etwas ganz Besonderes ist. Alleine die Euphorie und Begeisterung der anwesenden Fans gibt uns Ansporn, uns wirklich nur auf das Rennen zu konzentrieren und nicht im Hinterkopf an das große Ganze zu denken. Die Unterstützung, die wir hier bekommen, beeindruckt mich jedes Jahr aufs Neue und es ist unfassbar, wie froh die Leute immer sind, uns zu sehen. Das gibt mir selbst natürlich nochmal einen zusätzlichen Push, so gut wie möglich zu sein und den Fans ein Rennen zu bieten, wie sie es nicht vergessen werden.

Für mich persönlich gehört Suzuka zu den Strecken, auf denen man sich noch so richtig austoben kann und bei denen man das Auto noch so richtig spürt. Besonders der erste Streckenabschnitt ist gleich die größter Herausforderung, mit den vielen schnellen Kurven hintereinander und dann die berühmte Löffelkurve, bei der man jedes Mal voll konzentriert sein muss, um die Linie zu halten. Ihr seht, es wird am Sonntag sicher nicht langweilig und das ist ja auch eines der wichtigsten Dinge.


Ich melde mich nach dem Qualifying
Seb

Sebastian Vettel schreibt diesen Blog für Red Bull Motorsport

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