FIA verwarnt Helmut Marko, Toto Wolff entschuldigt sich
Toto Wolff hat seine als despektierlich wahrgenommene Aussage zur Rekordserie von Max Verstappen ("Es ist für Wikipedia und das liest sowieso niemand") abgeschwächt und eingeschränkt.
"Wenn man sich die Kommentare unter den gegebenen Umständen ansieht, kann man sich fragen: War das das Intelligenteste, was ich hätte sagen können? Vielleicht nicht", sagte der Chef des Formel-1-Rennstalls von Mercedes. "Der Beste im besten Auto gewinnt die WM", stellte Wolff in Singapur klar.
Nur für Wikipedia?
Nach dem zehnten Sieg von Verstappen in Folge hatte der Wiener in Monza gesagt: "Ich weiß nicht, ob Verstappen sich für den Rekord interessiert - es ist nichts, was für mich wichtig wäre, keine dieser Zahlen. Es ist für Wikipedia und das liest sowieso niemand."
Das war vor allem beim Red-Bull-Team und dessen Protagonisten Verstappen nicht gut angekommen. Verstappen konterte später: „Man sollte in der Lage sein, anzuerkennen, wenn ein Team es sehr gut macht“, sagte der Weltmeister.
Von Niki Lauda abgeschaut
"Die Formel 1 ist eine Leistungsgesellschaft", betonte Toto Wolff nun in Singapur. Deshalb müsse man "anerkennen, was für ein großartiger Job hier geleistet wird", sagte er in Richtung Red Bull. Wolff selbst hat mit Mercedes um Rekordweltmeister Lewis Hamilton die Formel 1 fast ein ganzes Jahrzehnt lang dominiert und Dutzende Siege gefeiert.
Er erklärte in Singapur aber auch, dass er seine Haltung in Teilen von Niki Lauda übernommen habe. Dieser habe Trophäen unter anderem für kostenlose Autowäschen hergegeben. "Sie werden bei mir auch keine Erinnerungsstücke finden. Diese Zahlen haben für uns nie eine Rolle gespielt", sagte Wolff.
FIA verwarnt Helmut Marko
Unterdessen verwarnte der Automobil-Weltverband FIA Red-Bull-Konsulent einen anderen Österreicher. Helmut Markos Aussage über Sergio Pérez nach dem Grand Prix von Monza konnte rassistisch ausgelegt werden.
Der 80-Jährige sei nun an seine Verantwortung erinnert worden, sich als öffentliche Person an den Ethik-Code der FIA zu halten, hieß es in Singapur. Marko hatte in einem Interview auf ServusTV gemeint, der Mexikaner Pérez habe Probleme im Qualifying und Formschwankungen.
"Er ist Südamerikaner, und er ist halt im Kopf nicht so völlig fokussiert, wie es beispielsweise der Max (Verstappen) oder wie es der Sebastian (Vettel) war." Dafür entschuldigte sich der 80-Jährige später in einer Stellungnahme auf der Homepage des Senders - und auch bei Pérez in einem persönlichen Gespräch.
Der Satz wurde von Fans der Formel 1 weltweit, vor allem in der Heimat von Pérez, und Beteiligten als rassistisch aufgefasst. "Es ist nicht nur das, was gesagt wurde, sondern es ist die Einstellung, dass man so etwas überhaupt sagen kann, und das hat keinen Platz in der Formel 1", bezog auch Toto Wolff in Singapur klar Stellung.
Kommentare