Schumacher schimpft: "Wie rohe Eier"

Schumacher schimpft: "Wie rohe Eier"
Der deutsche Formel-1-Pilot ärgert sich über die neuen Pirelli-Reifen. Ferrari will in Barcelona die Krise beenden.

Rekordweltmeister Michael Schumacher hat erneut schwere Kritik an den aktuellen Formel-1-Reifen geäußert.

"Wir fahren wie auf rohen Eiern", sagte der Deutsche in einem CNN-Interview vor dem Europa-Auftakt am Wochenende in Spanien. Die neuen Pirelli-Reifen bauen derartig schnell ab, dass man sie zu keinem Zeitpunkt voll belasten könne.

"Die Reifen sind so angeschlagen und speziell, dass man weder die Autos noch sich selbst am Limit bewegen kann", meinte Schumacher. Dabei sei das eigentlich der Reiz der Königsklasse. Pirellis Motorsportchef Paul Hembery wies allerdings darauf hin, dass die Formel 1 vom Hersteller schnell abbauende Pneus verlangt hatte, um die Spannung in den Rennen zu erhöhen.

23 gegen Einen

Schumacher schimpft: "Wie rohe Eier"

Dem siebenfachen Champion missfällt das. "Ich denke, dass sie eine zu große Wirkung haben", betonte Schumacher. Der 43-Jährige ist seit seinem Comeback 2010 nicht mehr auf dem Podest gestanden. Sein Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg dagegen holte Mitte April in China seinen ersten Grand-Prix-Sieg.

Mit dem die Reifen besonders stark beanspruchenden Mercedes scheint Rosberg etwas besser zurechtzukommen als der Altmeister. "Ich verstehe Michaels Frust", hatte Hembery vergangene Woche bei den Testfahrten in Mugello erklärt. "Wenn ein Fahrer verärgert ist und 23 sind zufrieden, dann können wir aber nicht viel machen." Pirelli hatte mit Schumachers Wiedereinstieg 2010 Bridgestone als einzigen Reifenlieferanten der Königsklasse abgelöst.

Ferrari hofft

Schumacher schimpft: "Wie rohe Eier"

Ferrari verspricht sich vom Europa-Auftakt einen signifikanten Schritt aus der Krise. Der Bolide des Traditionsteams war in den ersten vier Rennen alles andere als konkurrenzfähig. In Katalonien wird ein runderneuerter F2012 zu sehen sein. "Ich will ein konkurrenzfähigeres Auto, dann haben wir diese Saison eine Chance", erklärte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo.

Sein Starpilot Fernando Alonso liegt in der WM auf Rang fünf. Allerdings fehlen dem Spanier dank eines Überraschungssieges im Regenchaos von Malaysia nur zehn Punkte auf Spitzenreiter Sebastian Vettel im Red Bull. Im Vorjahr hatte Alonso seine Fans beim Heim-Grand-Prix mit einem Raketenstart entzückt, ehe er in einem hoffnungslos unterlegenen Ferrari von WM-Dominator Vettel die Höchststrafe erfuhr und überrundet wurde.

Zahlreiche neuen Teile, darunter eine veränderte Auspuffvariante, hinterließen bereits bei Tests in Mugello einen vielversprechenden Eindruck. Barcelona ist der entscheidende Gradmesser. "Ich war geschockt, wie wir in die Saison gestartet sind. Das habe ich so nicht erwartet", gestand Montezemolo.

Für eine echte WM-Chance müsse der F2012 nun vorne dabei sein, betonte der Ferrari-Boss. "Wir müssen einen großen Schritt nach vorne machen", sagte Montezemolo. "Das habe ich verlangt, denn nach Spanien haben wir ein gutes Programm zur Weiterentwicklung."

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